Weniger Bafög-Empfänger
Wiesbaden (dpa) - Der Staat zahlt weniger Schülern und Studenten Ausbildungsförderung. Auch weil viele Elterneinkommen über der gesetzlichen Grenze liegen. Verbesserungen für das Bafög sind aber erst für 2016 in Planung.
Die Zahl der Bafög-Empfänger ist im vergangenen Jahr gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag (12. August) berichtete, erhielten rund 959 000 Schüler und Studenten Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz - das waren 2,1 Prozent weniger als 2012. Rund 293 000 Schüler und 666 000 Studenten erhielten die Unterstützung. Während die Zahl der geförderten Studenten nur um 0,8 Prozent zurückging, sank die Zahl der Schüler deutlich um 5,0 Prozent.
2012 hatte es nach Auskunft der Statistiker einen Höchststand mit rund 980 000 Bafög-Empfängern gegeben.
Ein Grund für den Rückgang war nach Einschätzung des Bundesamts der Elternfreibetrag von derzeit 1600 Euro netto im Monat für Elternpaare. Steige das Einkommen über diese Grenze, reduziere sich die Förderung oder falle ganz weg. Ab 2017 sei wieder mit steigenden Bafög-Empfängerzahlen zu rechnen, denn nach dem Willen der großen Koalition solle neben den Förderbeträgen der Freibetrag für die Eltern im Herbst 2016 um sieben Prozent steigen.
Im vergangenen Jahr erhielten nach der Statistik durchschnittlich pro Monat 620 000 Personen Bafög-Leistungen, denn die Förderung habe sich in manchen Fällern nicht über das ganze Jahr erstreckt. Fast jeder zweite Empfänger (46 Prozent) bekam den vollen Förderbetrag.
Bund und Länder gaben für Bafög-Leistungen 2013 rund 3,2 Milliarden Euro aus, 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Durchschnitt erhielten geförderte Schüler monatlich 410 Euro, Studenten 446 Euro pro Person. Etwa drei Viertel (73 Prozent) aller Bafög-Empfänger wohnten außerhalb des Elternhauses.