Maler, Designer, Galerist: Jobs in der Kunstbranche

Berlin (dpa/tmn) - Bilder malen, Skulpturen gestalten, Möbel designen oder Kindern Kunst erklären: Die Möglichkeiten, in der Kunstbranche zu arbeiten, sind vielfältig. Auch die Wege dorthin lassen Freiräume.

In welche Richtung man gehen möchte, sollte aber vorher feststehen.

„In der Kunst werden vor allem drei Arbeitsbereiche unterschieden“, erklärt Christel Lendrat, Berufsberaterin bei der Arbeitsagentur Hamburg. „Es gibt die Bildenden Künste, deren Produkte man sehen und anfassen kann, die Darstellenden Künste wie Schauspieler und Musiker sowie die Auftragskünstler, zu denen die Designer zählen.“

Unter Bildenden Künstlern verstehen viele Maler und Skulpturisten. „In diesem Bereich gibt es aber keine technischen Grenzen“, erklärt Werner Schaub, Vorsitzender des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler in Berlin. „Daher gehören auch Performance- und Lichtkünstler dazu.“ Der Begriff Bildender Künstler sei gesetzlich nicht geschützt. Wer mag, kann sich so bezeichnen.

In die Bildenden Künste führen zwei Wege: „Entweder ist man Autodidakt und eignet sich sein Wissen und sein Können selbst an“, sagt Schaub. „Oder man studiert an einer Schule, einer Akademie oder einer Hochschule.“

Ein berühmter Künstler werden und viel Geld zu verdienen - das wünschen sich wohl einige. Die Realität sieht allerdings oft anders aus, wie Schaub berichtet. „Als Bildender Künstler ist man immer freiberuflich, und das mit dem Einkommen meist schwierig.“ Deutlich mehr als 90 Prozent der Bildenden Künstler könnten nicht von der Kunst leben und müssten sich einen Nebenjob suchen.

Zahlreiche kunstaffine Abiturienten entscheiden sich dafür, Kunstlehrer zu werden. „Mit einem Lehramtsstudium hat man in den nächsten Jahren insgesamt gute Chancen auf einen Job“, sagt Studienberater Stefan Hatz, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft für Information, Beratung und Therapie an Hochschulen (GIBeT) in Greifswald. „Das hängt aber von den Fächern ab, die man unterrichtet.“ Während es für die Naturwissenschaften eine große Nachfrage bei den Lehrern gebe, sei sie in den Bereichen Kunst und Geschichte geringer. Außerdem sollte man ehrlich zu sich sein: Möchte ich vor allem Künstler sein und den ganzen Tag selber etwas kreieren? Dann ist Lehramt vielleicht nicht das Richtige.

Auch Designer arbeiten häufig nicht völlig frei. „Man ist zwar künstlerisch tätig, arbeitet aber zweckgebunden, indem man beispielsweise einen Stuhl entwirft“, sagt Studienberater Hatz. Häufig sei auch eine spezielle Ausbildung erforderlich, etwa ein Grafikdesignstudium.

Wer sich gerne mit Kunst beschäftigt, für den könnte auch ein Job in einer Galerie etwas sein. „Dafür ist ein Studium der Kunstgeschichte, der Kulturwissenschaften oder einer Geisteswissenschaft gut“, sagt Silvia Zörner vom Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen in Berlin.

Meist erfolgt der Start über ein Praktikum in einer Galerie oder in einem Auktionshaus. „Als Assistent in einer Galerie muss man dann später Ausstellungen organisieren und Kontakte zu Künstlern, Museen, Kunstvereinen und Käufern knüpfen und halten.“