Sieben Fehler, die Jobanfänger vermeiden sollten

Berlin (dpa/tmn) - Wer in einen neuen Job startet, hat meistens erstmal alle Hände voll zu tun. Fallstricke lauern aber vor allem im zwischenmenschlichen Bereich. Einige Fettnäpfchen sollten Jobanfänger auf jeden Fall vermeiden.

Beim Einstieg in einen neuen Job will sich jeder von seiner besten Seite zeigen: motiviert, engagiert und mit vielen frischen Ideen. Schließlich geht es darum, anfangs einen guten Eindruck zu machen und sich einzubringen. Dabei kann man allerdings leicht übers Ziel hinausschießen, warnt die Karriereberaterin und Buchautorin Anke Quittschau. Vor allem Besserwisserei und Überheblichkeit kämen gar nicht gut an. Sieben Fehler, die Jobeinsteiger unbedingt vermeiden sollten:

1. Assistentenignorieren: Sie haben den Überblick über Termine, kennen fast jeden im Unternehmen und sind bestens über offizielle und inoffizielle Entscheidungswege informiert. „Arroganz gegenüber Assistenten kann sich schnell rächen“, warnt Karriereberaterin Quittschau. Nur weil jemand in einer höheren Position eingestellt wurde, sollte er die Sekretärin auf keinen Fall herablassend behandeln oder sie ignorieren. Ein paar freundliche Worte an der richtigen Stelle können es erheblich leichter machen, sich schnell im Unternehmen zurechtzufinden.

2. Besserwisserei: „Besserwisser mag keiner“, sagt Quittschau. Selbst wenn Neulinge recht haben, sollten sie sich anfangs mit allzu forschen Vorschlägen zurückhalten, um altgediente Mitarbeiter und Vorgesetzte nicht vor den Kopf zu stoßen. „Stattdessen sollte man Fachwissen sympathisch an den Mann bringen.“

3. Dresscodes missachten: „Ich lasse mich nicht verbiegen, ich bin wie ich bin!“ Mit dieser Einstellung könnten sich Jobanfänger schnell vieles verbauen, sagt Quittschau. Das gilt vor allem für die Kleidung. Jede Branche hat einen Dresscode. Weicht jemand zu stark davon ab, signalisiert er, dass er nicht dazugehören will. Der Lieblings-Kapuzenpulli sollte daher besser für die Freizeit aufgehoben werden.

4. Vorschnelles Duzen: „Hey Chef, meinst du nicht...?“ Mit voreiligem Duzen können sich neue Mitarbeiter schnell ins Abseits schießen. Auch wenn Neulinge aus einem jugendlichen Unternehmen kommen, sollten sie die Umgangsformen nicht in die neue Firma importieren, rät Quittschau. „Das Duzangebot kommt immer von denen, die schon länger da sind.“

5. Strukturenumgehen: Nicht immer entscheidet im Alltagsgeschäft derjenige, der auf dem Papier ganz oben steht. Wer als Jobanfänger nicht auf bestehende Entscheidungswege achtet, dem kann es passieren, dass seine Ideen und Vorschläge nicht ankommen. „Oft gibt es eine graue Eminenz in Unternehmen“, sagt Quittschau. Vor allem in Meetings könne man schnell erkennen, wer welche Entscheidungen trifft.

6. Sonderwünsche stellen: Wenn im Vertrag zum Beispiel ein Firmenwagen vereinbart ist, sollten neue Mitarbeiter nicht von Anfang an auf einem Luxusmodell bestehen. „Wenn man den Wagen vom Vorgänger bekommt, der schon 60 000 Kilometer auf dem Tacho hat und nach Rauch riecht, sollte man das erstmal akzeptieren“, empfiehlt Quittschau. Sonderwünsche müsste man sich erst erarbeiten.

7. Sich zu schnell verausgaben: Neue Mitarbeiter werden vor allem von den Kollegen gerne mit Arbeit überhäuft. Der neue Job soll normalerweise aber nicht nur ein paar Wochen oder Monate dauern. Einsteiger teilen sich ihre Kräfte deshalb besser ein. „Im Zweifelsfall sollte man auch mal höflich Nein sagen“, rät Quittschau.

Literatur:

Christina Tabernig/Anke Quittschau: Die ersten 100 Tage im neuen Job, Verlag C.H. Beck, 126 S., Euro 6,90, ISBN-13: 9783406648250