Studie: Der Doktortitel zahlt sich aus

Berlin (dpa) - Über 25 000 Doktortitel werden pro Jahr an den Unis vergeben. Nur ein Teil dieser Akademiker bleibt in der Wissenschaft. Viele gehen in die Wirtschaft. Und beim Gehalt zahlt sich der Doktorhut aus.

Wer einen Doktortitel hat, kann in der Wirtschaft mit einem höheren Gehalt rechnen als Akademiker ohne Promotion. Fünf Jahre nach dem Universitätsabschluss liegen die durchschnittlichen Einkommen von Beschäftigten mit Doktorhut um bis zu einem Drittel über dem von Hochschulabsolventen, die nur ein Diplom oder einen Mastertitel haben. Das zeigt eine Studie des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung.

Pro Jahr werden an den deutschen Universitäten über 25 000 neue Doktortitel vergeben. Größte finanzielle Nutznießer des begehrten Titels sind laut der Studie Ingenieure: Promovierte verdienen in diesem Berufsbereich mit 5509 Euro brutto monatlich im Schnitt knapp 34 Prozent mehr als ihre nicht-promovierten Kollegen, deren Gehaltszettel durchschnittlich 4117 Euro ausweist.

Auch für Wirtschafts- sowie Sprach- und Kulturwissenschaftler lohnt sich der Aufwand einer Dissertation. Sie verdienen der Studie zufolge im Schnitt 10 Prozent mehr als Hochschulabsolventen ohne Promotion. Wirtschaftswissenschaftler mit Doktorhut beziehen im Schnitt ein Bruttoeinkommen von 4744 Euro, Nicht-Promovierte bekommen 4310 Euro.

Auch wenn sich der Doktortitel beim Gehalt auszahlt, eine Garantie für eine schnelle Berufskarriere in der Wirtschaft sei er nicht, schreiben die Autoren Susanne Falk und Hans-Ulrich Küpper. Fünf bis sechs Jahre nach dem Uni-Abschluss seien für den weiteren beruflichen Aufstieg vor allem die Berufserfahrung, Anforderungen des Arbeitsplatzes und insbesondere die soziale Herkunft der Hochschulabsolventen entscheidend.

So haben laut Untersuchung in der Privatwirtschaft von den Wirtschaftswissenschaftlern ohne Promotion knapp 44 Prozent eine Führungsposition inne, bei den Kollegen mit Titel sind es hingegen nur knapp 26 Prozent. Hier dürfte die längere Berufserfahrung den Ausschlag gegeben haben, folgern die Autoren. Allerdings spielen die Ingenieure auch hierbei eine Sonderrolle. Von den Promovierten nehmen gut 33 Prozent eine Führungsposition ein, von den übrigen sind es 28 Prozent.

Auch sind Promovierte - mit Ausnahme der Wirtschaftswissenschaftler - zufriedener mit ihrem Beruf als Nicht-Promovierte. „Dies dürfte auch die Folge einer größeren Autonomie am Arbeitsplatz sein“, heißt es zur Begründung.

Generell gilt laut Studie: Ist der Vater Akademiker, kann ein Universitätsabsolvent mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst in eine Führungsposition gelangen.