Studie: Verdienst von Frauen für Paare immer wichtiger

Berlin (dpa) - Der Mann ist in Deutschland immer seltener Alleinernährer der Familie. Frauen tragen einer Studie zufolge einen wachsenden Teil zum gemeinsamen Verdienst bei. Dass die Frau mehr verdient als der Mann, bleibt aber eher die Ausnahme.

Frauen tragen immer mehr zum Einkommen von Paaren in Deutschland bei. Inzwischen steuern sie fast ein Drittel zum gemeinsamen Verdienst hinzu, wie aus einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Die Entwicklung lässt sich demnach vor allem damit erklären, dass immer mehr Frauen berufstätig sind. So verdienten im Jahr 2000 in gut drei von zehn Partnerschaften noch ausschließlich Männer das Geld. Elf Jahre später sei dies nur noch bei einem Fünftel der Paare der Fall gewesen.

Das Modell des Alleinernähers verliere damit deutlich an Bedeutung, schloss das DIW. Allerdings habe nur der Anteil der Frauen deutlich zugenommen, die maximal 40 Prozent zum gemeinsamen Verdienst beisteuern. Dass die Frau mehr verdient als der Mann bleibt also selten. Nur in einem Zehntel der Partnerschaften habe die Frau mehr als 60 Prozent des gemeinsamen Einkommens verdient. Die Daten basieren auf dem sozio-ökonomischen Panel, einer Befragung von mehr als 14 000 Haushalten.

Demnach arbeiten bei mehr als 40 Prozent der Paare der Mann in Vollzeit und die Frau in Teilzeit. Das sei das häufigste Erwerbsmodell in Deutschland und habe seit dem Jahr 2000 deutlich zugenommen.

Der Anteil der Paare, in denen sowohl Mann als auch Frau in Vollzeit arbeiten, habe sich dagegen kaum verändert. In Ostdeutschland sei diese Erwerbsform nach wie vor am weitesten verbreitet. „Andere Erwerbsmodelle, wie etwa in Vollzeit erwerbstätige Partnerinnen mit einem in Teilzeit oder geringfügig erwerbstätigen Mann, bleiben die Ausnahme“, hieß es.

Deutliche Unterschiede gibt es nach wie vor zwischen Ost- und Westdeutschland. Der Verdienstanteil der Frauen ist im Osten traditionell deutlich höher, da Frauen hier häufiger mit höherer Wochenarbeitszeit arbeiten. 2011 lag er im Schnitt bei 39 Prozent, während es bei westdeutschen Frauen nur 28 Prozent waren.