Studienbedingungen sind an Exzellenzuniversitäten nicht besser
Gütersloh (dpa/tmn) - An Exzellenzunis ist die Betreuung nicht automatisch exzellent. Jedenfalls sind die Studenten dort damit nicht immer zufriedener als anderswo, zeigt eine neue Studie. Der Exzellenzstatus hat auf die Lehre offenbar in der Regel keine Auswirkungen.
Studenten an Exzellenzuniversitäten sind mit der Betreuung und dem Angebot nicht automatisch zufriedener als ihre Kommilitonen an anderen Hochschulen. Der Exzellenzstatus einer Uni scheint sich weder eindeutig positiv noch eindeutig negativ auf die Lehre auszuwirken. Dies geht aus einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor, die die Zufriedenheit von Studenten an Exzellenzuniversitäten mit derjenigen an allen anderen deutschen Hochschulen verglich.
Bislang zählen neun Universitäten zur Exzellenzgruppe. Die Untersuchung beschränkt sich auf zwölf Fächer, unter anderem Mathematik, Biologie, Humanmedizin, Psychologie, Germanistik und Anglistik. Für die Naturwissenschaften wurde die Entwicklung von 2006 auf 2012 betrachtet, für die Sprachen sowie Psychologie von 2007 auf 2010.
Ob Studierende einer Exzellenzuniversität die Situation an ihrer Hochschule besser bewerteten, hängt der Erhebung zufolge stark vom jeweiligen Fach ab: In den Fächern Humanmedizin und Geowissenschaften sind Exzellenzuniversitäten 2012 häufiger in der Spitzengruppe vertreten als in den Vorjahren. In der Germanistik blieb der Anteil der Platzierungen an den Exzellenzuniversitäten gleich.
In der Biologie schnitten die Hochschulen mit Exzellenzstatus bei den abgefragten Indikatoren wie Betreuung, Lehrangebot und Studierbarkeit dagegen nicht besser ab als andere. Auch in der Physik oder der Zahnmedizin lassen sich kaum Unterschiede feststellen.
Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Zufriedenheit der Hochschüler von vielen Faktoren abhängt. Demnach könnten schlechtere Platzierungen auch mit der gestiegenen Zahl der Studenten zusammenhängen. Bessere Platzierungen könnten dagegen unter anderem mit Reformbemühungen der jeweiligen Hochschule erklärt werden.