Weihnachtsmann spielen ist ein lukrativer Studentenjob

Berlin (dpa/tmn) - Kellnern kann jeder: Schlüpfen Studenten in einen roten Mantel und kleben sich einen Rauschebart ins Gesicht, können sie ihr Budget aufbessern. Als Weihnachtsmann verdienen sie mitunter mehrere hundert Euro am Abend.

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Als Weihnachtsmann aufzutreten, ist ein lukrativer Studentenjob. Mit Rauschebart und rotem Mantel lassen sich an einem Abend schnell mal mehrere hundert Euro verdienen. Nicht bei jedem wirkt es aber überzeugend, wenn er mit Jutesack und Route von Haus zu Haus zieht. „Wer als Weihnachtsmann arbeiten möchte, sollte Kinder mögen und Spaß am Festtagstrubel haben“, sagt Hu-Ping Chen von der Weihnachtsmannvermittlung des Studentenwerks in Berlin. Hier können Familien und Firmen Weihnachtsmänner bestellen.

Wer als Weihnachtsmann arbeitet, sollte ein paar Weihnachtslieder auswendig kennen. Ein Gedicht kann auch nicht schaden. Die Weihnachtsmannvermittlung des Berliner Studentenwerks bietet Workshops für Studenten an, die das erste Mal in diese Rolle schlüpfen. Die Kostüme können sie kaufen oder mieten. Hier lernen die Studenten zum Beispiel, wie man sich auf die Besuche bei den Familien richtig vorbereitet. Bei einer Vollversammlung stimmen sie sich auf ihren Einsatz an Heiligabend ein. Teilnahme ist Pflicht.

Hu-Ping Chen empfiehlt, dass die Weihnachtsmänner vorher mit den Familien telefonieren. „Hier können sie zum Beispiel nach den Lieblingskuscheltieren der Kinder fragen.“ Denn auch wenn die Weihnachtsmänner an Heiligabend bis zu zehn Familien abklappern, sollte jeder Besuch eine persönliche Note haben.

Außerdem laufen sie die Route vorher besser einmal ab. Denn wenn sich der Weihnachtsmann an Heiligabend verspätet, ziehen die Kleinen lange Gesichter. Die Besuche bei den Familien dauern circa 15 bis 20 Minuten, sagt Hu-Ping Chen. In der Zeit verteilen die verkleideten Studenten die Geschenke und singen Lieder mit den Kindern. Eine goldene Regel ist: Der Weihnachtsmann darf alle duzen. Und er klingelt nicht, sondern klopft an der Haustür. Pro Besuch verdienen die Studenten bei der Berliner Weihnachtsmannvermittlung etwa 40 Euro.

Doch nicht nur Familien buchen Weihnachtsmänner. Auch bei Firmen sind die dickbäuchigen Rotmäntel beliebt - zum Beispiel bei Weihnachtsfeiern. Auch hier ist es wichtig, vorher mit dem Auftraggeber zu sprechen. „In einer Werbefirma geht es sicher lockerer zu als in einer Kanzlei“, sagt Hu-Ping Chen. Am besten bringen Weihnachtsmänner auch ein paar Kopien mit Weihnachtsliedern mit. So lassen sich die Mitarbeiter leichter zum Mitsingen animieren. In der Regel dauert so ein Auftritt etwa eine Stunde.

Manchmal kommt der Weihnachtsmann in Begleitung: Als Weihnachtsengel können sich weibliche Studentinnen etwas dazuverdienen. Denn Frauen, die sich als Weihnachtsmann verkleiden, sind bei Familien und Firmen eher weniger beliebt. Hu-Ping Chen schlägt vor, dass sich Weihnachtsmann und Engel vorher ein Programm überlegen und Absprachen treffen. Schließlich sollen sie wie ein eingespieltes Team wirken.