Ältere Menschen begehen häufiger Suizid
Dortmund (dpa/tmn) - Mit zunehmendem Lebensalter steigt statistisch gesehen die Zahl der Suizide. Darauf weist die Deutsche Hospiz Stiftung anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstag an diesem Samstag (10.
September) hin.
Über-60-Jährige würden sich überproportional häufig das Leben nehmen, erklärt Eugen Brysch, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung in Dortmund. Am häufigsten seien verwitwete Männer betroffen. Ihnen gelingt es schlechter als Frauen, den Kontakt zur Familie zu halten oder sich ein soziales Netzwerk aufzubauen. Männern falle es zudem schwerer, sich eine Depression einzugestehen.
Menschen mit einer Altersdepressionen müssten deshalb besser versorgt werden. „Es wird viel unternommen, um die Zahl der Verkehrstoten zu senken - das muss bei den Selbstmorden auch geschehen“, fordert Brysch. Gleichzeitig betont er: „Mit der Erhöhung von Brückengeländern und Fenstern, die sich ab dem zweiten Stock nicht öffnen lassen, löst man das Problem nicht.“
Aus Zahlen des Statistischen Bundesamts geht hervor, dass sich 2009 etwa 9620 Menschen in Deutschland das Leben nahmen. 40 Prozent dieser Menschen seien 60 Jahre und älter, während sie an der Gesamtbevölkerung nur einen Anteil von 26 Prozent hätten, erläutert Brysch.