Ärzte: Kind nicht mit dem Gesicht nach vorn tragen

Köln (dpa) - Kinderärzte raten von Baby-Tragetüchern und Tragehilfen ab, bei denen das Baby nach vorn schaut. Sie seien schädlich für die noch weichen Hüftgelenke des Babys, sagt der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Wolfram Hartmann.

„Es gibt ja jetzt diese Tücher, wo die Kinder alles mitkriegen sollen“, sagt Hartmann. „Aber das sind ja noch Babys. Bei den Babys kommt's auf die Geborgenheit an!“ Deshalb müsse man keine Angst haben, dass das Baby etwas verpasse, wenn sein Gesicht dicht am Körper des Trägers anliege.

Tragetücher oder Tragehilfen seien gut für das Baby, wenn es darin mit leicht abgespreizten und gebeugten Beinen mit dem Gesicht zum Träger getragen werde. Werde das Kind aber mit dem Rücken zum Tragenden transportiert, würden die Beine durch das Eigengewicht gestreckt. Und das sei dann nicht mehr gesund, weil dadurch die Hüftgelenke geschädigt werden könnten, erläutert. Das gleiche gelte, wenn der Sitzsteg für das Baby zu schmal sei, so dass es abrutsche. Dann würden die Beinchen ebenfalls gestreckt.