Risiko im Alter Aktive Senioren sollten Bluthochdruck behandeln lassen

Berlin (dpa/tmn) - Rund zwei Drittel der mehr als 65-Jährigen haben neueren Erhebungen zufolge mit erhöhtem Blutdruck zu kämpfen. In vielen Fällen sollte dieser auch behandelt werden - zumindest dann, wenn der Betroffene noch rüstig ist.

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Im Alter von 65 bis 80 Jahren sollte der obere Blutdruckwert bei aktiven Älteren unter 140 mmHg liegen. „Ab dann kann man pro Lebensjahrzehnt 10 mmHg draufschlagen“, darauf weist Prof. Peter Trenkwalder von der Deutschen Hochdruckliga (DHL) hin.

Wer den Blutdruck zu Hause misst, sollte dies in Ruhe, im Sitzen und möglichst am Oberarm tun, empfiehlt der Kardiologe aus Starnberg. Ist der Blutdruck zu hoch und lässt er sich nicht durch eine salzarme Ernährung regulieren, startet man mit niedrig dosierten Blutdrucksenkern. Damit reduziert man die Gefahr für Herzschwäche oder Schlaganfall, riskiert aber andererseits nicht zu starke Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Bei Menschen, die sich nicht mehr selbst versorgen können, geht es dagegen nicht mehr darum, Grenzwerte zu erreichen und einzuhalten. Stattdessen sollen bei ihnen Komplikationen vermieden werden, die den Zustand des Patienten zusätzlich verschlechtern. Pflegende Angehörige sollten deshalb darauf achten, dass sich der Pflegebedürftige vor der Blutdruckmessung nicht aufgeregt oder angestrengt hat.

Trenkwalder wirbt auch dafür, dass der Pflegende die Manschette des Messgeräts gelegentlich selbst anlegt und den eigenen Blutdruck gleich mit misst: „Viele Pflegende sind ebenfalls nicht mehr die jüngsten. Sie sollten ihren eigenen Blutdruck im Blick behalten.“

Dass der Blutdruck im Alter steigt, hat mit einer altersbedingten Veränderung der Blutgefäße zu tun: „Sie verlieren ihre Elastizität.“ Normalerweise sorgen die herznahen Gefäße durch ihre sogenannte Windkesselfunktion für einen gleichmäßigen Blutstrom. Mit der Zeit verlieren die Gefäße diese Eigenschaft, wodurch der Druck auf das Herz steigt.