Anweisungen an Kinder nur einmal wiederholen
Hamburg (dpa/tmn) - Kinder brauchen Grenzen. Damit sie aber auch erkannt werden, sollten Eltern sie verständlich kommunizieren - und Konsequenzen beim Übertreten sinnvoll gestalten.
Kindern Grenzen aufzuzeigen, klappt am besten mit klaren und kurzen Anweisungen. Eltern sollten diese nur einmal wiederholen - und dann handeln. Schmeißt ein Kind beispielsweise mit Spielzeug herum, können Mutter oder Vater sagen: „Du sollst mit dem Spielzeug nicht werfen.“ Wenn es nach erneuter Aufforderung nicht damit aufhört, sollten Eltern eingreifen und Sohn oder Tochter das Spielzeug wegnehmen.
Sie können das zum Beispiel so erklären: „Ich habe dir ja gesagt, du sollst das Spielzeug nicht werfen. Ich nehme es dir jetzt weg und gebe es dir in ein paar Minuten wieder“, erläutert Imke Anne Hirdes, Diplompsychologin in Hamburg.
Ganz wichtig sei, dass die Konsequenz in einem logischen Zusammenhang mit dem Fehlverhalten steht. Drohen Eltern ihrem Kind in dem beschriebenen Fall mit Fernsehverbot, verstehen Kinder diese Verknüpfung oft nicht. Deshalb funktioniere das Verbot schnell nicht mehr, erläutert Hirdes in der Zeitschrift „Psychologie heute“ (Ausgabe Mai 2013).
Eltern fürchteten oft, keine lieben und zugewandten Mütter und Väter zu sein, wenn sie dem Kind Grenzen setzen. Das Gegenteil sei der Fall: Eine Grenzen setzende Mutter ist laut Hirdes eine fürsorgliche Mutter. Denn sinnvolle Beschränkungen geben Kindern Sicherheit und Orientierung.