Ausgehzeiten mit den Eltern verhandeln - So klappt's

Mainz (dpa/tmn) - „Ich will gleich zur Party. Ist das okay?“ Kurz vor knapp mit den Eltern übers Ausgehen zu verhandeln, ist keine gute Idee. Schon gar nicht, wenn man länger bleiben will. Es kommt aber nicht nur auf den Zeitpunkt an.

Jugendliche sollten die richtige Verhandlungsstrategie kennen.

Wollen Jugendliche mit ihren Eltern über Ausgehzeiten verhandeln, ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. „Man muss eine Strategie und vertrauensbildende Maßnahmen entwickeln, also schon vorher Verlässlichkeit zeigen“, sagt Ulrich Gerth, Erziehungsberater und Leiter des Caritas-Beratungszentrums in Mainz. Zehn Minuten vor der Party zu sagen „Ich hab da was vor“, sei nicht hilfreich. Der Experte rät Jugendlichen, ihre Pläne ein paar Tage vor der Feier anzusprechen, wenn die Eltern nicht gestresst sind.

Auch da kommt es auf die richtige Wortwahl an. Statt zu sagen „Ich will aber länger bleiben“, rät Gerth so vorzugehen: „Hört mal, da ist ein gutes Ding, da würde ich gerne hingehen, kann ich vielleicht zwei Stunden länger bleiben?“ Das Wichtigste beim Verhandeln von Ausgehzeiten sei eine Vertrauensbasis. Um später länger weg bleiben zu dürfen, sollten Jugendliche sich daher immer an verabredete Zeiten halten.

Wer ältere Geschwister hat, kann sich beim Feiern auch gut an sie dranhängen. Das akzeptieren Eltern eher. Verweisen Jugendliche hingegen auf ältere Freunde, können bei Eltern die Warnlampen angehen. „Generell ist es gut, wenn Eltern die Leute kennen, mit denen man weggeht.“ Und nach der Party? „Da sollte man erzählen was passiert ist, natürlich nicht alles, aber ein bisschen.“ Das mache gute Stimmung bei den Eltern und schaffe Vertrauen.

Das Jugendschutzgesetz bietet kaum Argumentationsgrundlage. Auch wenn es besagt, dass Jugendliche ab 16 Jahren bis 24.00 Uhr raus dürfen, heißt das nicht, das Eltern es auch erlauben müssen. „Die Eltern bestimmen das immer noch selbst.“