Beliebte Vornamen 2013 - Eltern sollten ihrem Gefühl trauen
Wiesbaden (dpa/tmn) - Eltern mögen Maximilian und Sophie: Diese Vornamen haben Väter und Mütter 2013 am häufigsten für ihre Babys ausgewählt. Wer noch auf der Suche nach einem Namen für den Nachwuchs ist, sollte sich davon aber nicht beeinflussen lassen.
Maximilian und Sophie waren 2013 die beliebtesten Vornamen für Babys. Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ermittelt. Sie fragte dazu bei 650 Standesämtern die Angaben zu etwa 90 Prozent der Kinder ab, die im vergangenen Jahr geboren wurden. Maximilian hat demnach Luca, den Ausreißer aus dem Vorjahr, wieder von Platz eins verdrängt.
Die häufigsten Vornamen seien aber nicht unbedingt die beliebtesten Rufnamen - oft seien sie auch die Zweitnamen der Kinder, sagte GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels in Wiesbaden. Deshalb haben die Sprachforscher erstmals in ihrer Auswertung zwischen Erst- und Zweitnamen unterschieden.
Zwar konnten nur einige Standesämter die Daten getrennt liefern. Doch diesen Angaben nach ist Mia der beliebteste weibliche Rufname, gefolgt von Emma und Hanna/Hannah. Jungen heißen nach Einschätzung der GfdS am häufigsten Ben, in der Rangliste folgen Paul und Luca/Luka. Unter den am häufigsten vergebenen Mädchennamen haben viele ihre Plätze behalten. Neu in den Top Ten ist lediglich Emilia, bei den Jungen rückte Noah vor.
Eltern sollten sich bei der Wahl des Vornamens aber nicht durch Ranglisten beeinflussen lassen, rät Ulrich Gerth, Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Der Name müsse vor allem den Eltern gefallen: „Ein Name ist dann gut, wenn die Eltern mit ihm ihr Kind liebevoll und stolz ansprechen können.“ Deshalb sollten sie sich einen Namen aussuchen, bevor sie auf die Liste schauen.
Wenn es bei der Namenswahl noch Spielraum gibt, könnten die Eltern im zweiten Schritt entscheiden, ob ihre positiven Assoziationen mögliche Nachteile aufwiegen: Wenn in einer Klasse drei und mehr Kinder auf den gleichen Namen hören, kann es schon mal zu Missverständnissen kommen, gibt Gerth zu bedenken. Dramatisch sei aber auch das nicht. „Zumal die breite Namensvielfalt eine noch recht junge Entwicklung ist. Vor 100 Jahren gab es vielleicht zwanzig Vornamen pro Geschlecht, das hat auch nicht weiter geschadet.“
Auch die Angst vor sozialen Benachteiligungen durch die Namensgebung ist ein schlechter Ratgeber. Viele verbinden Studien zufolge zwar Namen wie Cindy oder Kevin mit sozial schwächeren Familien. Einige fürchten daher, dass solche Namen ihrem Nachwuchs in der Schule oder später im Bewerbungsgespräch Nachteile einbringen könnten. Der sogenannte Kevin-Effekt sei jedoch nicht vorhersehbar, erläutert Gerth. „Welche Namen in 20 Jahren bei Lehrern und Vorgesetzten negative Assoziationen hervorrufen, weiß heute niemand.“ Deshalb sollten die Eltern den Kindsnamen zwar sorgsam auswählen - aber letztlich ihrem eigenen Urteil trauen.