Die Wand spielt mit: Ballsportart Padel leicht zu lernen
Köln (dpa/tmn) - In Spanien ist die Sportart fast so populär wie Fußball, in Deutschland haben die meisten noch nie davon gehört: Padel. Doch auch hier ist das tennisähnliche Spiel langsam auf dem Vormarsch.
Es ist flott, leicht zu lernen und erfordert nicht viel Kraft: Padel. Die Ballsportart aus Spanien und Südamerika erobert mittlerweile Deutschland. „Kurz gesagt ist Padel eine Mischung aus Squash und Tennis“, erklärt Robin Breburda, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Padel Verbandes (DPV). Man spielt gemeinsam mit den Mitspielern gegen Wände und hat dadurch weitaus mehr Spielmöglichkeiten als beim Tennis.
Das Padelfeld sieht auf den ersten Blick aus wie ein eingezäunter Tennisplatz, doch es gibt einige Unterschiede. „Das Feld ist ein verkleinerter Tenniscourt mit Seiten- und Rückwänden“, sagt Breburda. Die Seitenwände bestehen aus Gittern, die Rückwände aus Glas. Und statt wie im Tennis auf rotem Sand spielt man beim Padelsport auf Kunstrasen.
Um loszulegen, braucht man zunächst drei weitere Mitspieler. Denn: Padel spielt man immer im Doppel, also zu viert. Außerdem benötigt man einen speziellen Padelschläger, der ein bisschen aussieht wie ein großer Tischtennisschläger mit Löchern. Er hat einen sehr kurzen Griff und ermöglicht dadurch präzise Spielzüge und ein gutes Gefühl für den Ball. Man kann mit üblichen Tennisbällen spielen, es gibt aber auch spezielle Padelbälle.
Die Ausrüstung können sich Jugendliche normalerweise an den Padelplätzen direkt ausleihen. Spezielle Kleidung brauchen sie nicht - eine bequeme Sporthose und ein T-Shirt reichen völlig aus.
Ursprünglich entstand die Sportart Mitte der 60er Jahre in Mexiko: „Ein Mexikaner wollte sich einen Tennisplatz auf sein Anwesen bauen, aber hatte leider nicht genug Platz“, sagt Breburda. Teilweise wurde das verkleinerte Feld von Betonmauern eingegrenzt. Nach einiger Zeit integrierten die Spieler einfach die Mauern in ihr Spiel, und so entstand Padel, oder im Spanischen: Pádel.
Die wichtigste Regel ist, dass der Ball nicht zuerst an eine der Wände kommen darf, sondern zunächst den Boden berühren muss. „Beim Tennis muss man zwischendurch den Ball holen, beim Padel bleibt der zum Glück immer im Feld“, sagt Eckhard Rohde, Leiter des Universitätssports Köln. Dadurch entstehen für Anfänger längere Spielzüge, da man nicht so schnell unterbrochen wird.
Philipp Zaucker aus Köln spielt erst seit ein paar Monaten Padel, aber ist schon begeistert von der neuen Sportart. „Ich glaube ein Riesenvorteil von Padel ist, dass man durch den kurzen Schläger und die langsamen Bälle das Spiel sehr schnell lernt.“ Im Vergleich zum Tennis ist die Sportart weniger anstrengend, da die Laufwege kürzer sind und man sehr viel mehr am Netz spielt. „Man schwitzt aber auf jeden Fall, die Belastung der Sehnen und Bänder ist durch die kürzeren Laufwege nicht so hoch wie beim Tennis.“
Genau deshalb sei die Sportart für alle Altersgruppen geeignet, erläutert Breburda. „Padel hat einen hohen Fitnesseffekt, man ist ständig in Bewegung.“ Da man allerdings wenig Kraft benötigt, sei Padel auch für Kinder und ältere Spieler geeignet.
In Deutschland gibt es erst acht Padelstandorte mit insgesamt elf Plätzen: drei Plätze in Berlin, zwei in Köln und Cuxhaven und jeweils einen in Frankfurt, München, Trier und Bernau am Chiemsee. An der Universität zu Köln wurden die Padelplätze erst im Mai eröffnet.