Eltern sollten Schulfrust auf den Grund gehen

Fürth (dpa/tmn) - Beklagen sich Kinder über die Schule, sollten Eltern das ernst nehmen. Am besten fragen sie nach, was Kinder konkret an der Schule auszusetzen haben, rät Karin Jacob von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) in Fürth.

Kinder müssen erst lernen, dass manche Pflichten keinen Spaß machen und dennoch erfüllt werden müssen. Dies sollten Eltern ihren Kindern erklären und Geduld für den Lernprozess aufbringen. Gemeinsam könnten Eltern mit ihrem Kind dann überlegen, was man ändern kann. Mögliche Fragen können zum Beispiel sein: Was brauchst du, damit du wieder mit Freude zur Schule gehen kannst? Kann ich als deine Mama oder dein Papa dir dabei behilflich sein?

„Die meisten Kinder freuen sich sehr auf ihre Einschulung. Der neue Lebensabschnitt wird in der Regel sehnsüchtig und voller Freude erwartet, um endlich zu den großen Kindern dazuzugehören“, erklärt die Diplom-Psychologin. „Recht schnell tritt dann aber der Schulalltag mit seinen Pflichten und Anforderungen in den Vordergrund, weshalb den Kindern unter anderem zum Spielen deutlich weniger Zeit bleibt.“

Bei vielen Kindern verfliege deshalb die anfängliche Euphorie, und sie gewinnen eine realistische Einschätzung vom Schulalltag. In dieser Phase der Desillusionierung jammern Kinder schnell über die blöde oder langweilige Schule.