Experten: Bei Gewalt nicht selbst eingreifen
Berlin (dpa) - Immer wieder erschüttern brutale Prügelattacken von Jugendlichen die Republik. Was soll man als Zeuge tun, wenn Schläger auf dem Bahnhof, in der U-Bahn oder in der Straßenbahn über einen Fahrgast herfallen?
Berlin (dpa) - Immer wieder erschüttern brutale Prügelattacken von Jugendlichen die Republik. Was soll man als Zeuge tun, wenn Schläger auf dem Bahnhof, in der U-Bahn oder in der Straßenbahn über einen Fahrgast herfallen?
In Berlin hat am Dienstag (23. August) ein Prozess gegen einen 18-Jährigen begonnen, der sein Opfer in einem U-Bahnhof bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt und getreten hatte. Dem jungen Mann werden versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Immer wieder schockieren ähnliche Gewaltexzesse von Jugendlichen die Republik.
Viele Menschen fragen sich, wie sie reagieren sollen, wenn sie Zeuge einer solchen Situation werden. Auf keinen Fall wegschauen, aber auch nicht den Helden spielen, sondern professionelle Hilfe holen, sagen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Das größte kommunale Verkehrsunternehmen in Deutschland führt seit zwei Wochen eine großangelegte Plakatkampagne durch. Sie soll Menschen bewegen, über Notrufsäulen auf den Bahnhöfen, über die Sprechtasten in Straßenbahnen oder über Handy Hilfe zu organisieren.
Polizeiexperten warnen Zeugen von Gewaltvorfällen davor, sich auf eine körperliche Auseinandersetzung einzulassen. „Wir raten grundsätzlich vom Kontakt mit dem Täter ab, weil das unkalkulierbar ist“, sagt Tanja Knapp, stellvertretende Leiterin der Zentralstelle für Prävention im Berliner Landeskriminalamt. „Bleiben Sie am Ort, schlagen Sie Alarm, stehen Sie später als Zeuge zur Verfügung, greifen Sie aber auf keinen Fall ein, halten Sie Abstand zum Täter.“