Faszination Gruselfilm - Wie viel Horror vertragen Kinder?
Berlin (dpa/tmn) - Rund um Halloween wird es auch im Fernsehen gruselig. Spannende Filme werden oft schon Wochen vorher angekündigt - und bleiben den Kindern nicht verborgen. Eltern sind dann oft unsicher, was sie ihnen zumuten können.
Je nach Alter verarbeiten Kinder das Gesehene ganz unterschiedlich:
Kinder unter acht Jahren sind oft besonders fasziniert von gruseligen Geschichten. Außerdem können diese ihre Fantasie anregen - ihnen aber auch Angst machen. Manche Kinder bekommen dann sogar Alpträume. Gerade im Kindergarten- und frühen Grundschulalter sind für sie die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit oft fließend, erläutert die Initiative „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“. Sie sollten deshalb nur Filme sehen, die speziell für jüngere Kinder gemacht sind. Kristin Langer von „Schau hin!“ empfiehlt für Kinder unter acht Jahren beispielsweise die Filme „Grüffelo“, „Das Grüffelokind“ und „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“.
Mit acht Jahren haben die meisten Kinder schon etwas Fernseherfahrung - dann können sie das Gesehene mit etwas Abstand verarbeiten. Dann haben sie oft auch schon Spaß daran, sich zu gruseln. Wichtig ist aber, dass die Kinder nicht erst spät abends, direkt vorm Schlafengehen, etwas Gruseliges anschauen. Außerdem sollten sie dabei nicht allein sein. Die Eltern können beobachten, wie das Kind reagiert und mit ihm über den Film sprechen. Passende Filme sind in diesem Alter laut Langer etwa „Das Geheimnis der Geister“, „Gespensterjäger“, „Das magische Haus“ und „Kleiner Werwolf“.
Auch Jugendliche dürfen noch nicht alles sehen. So sind Sendungen, die später als 22.00 Uhr laufen, oft für Teenies unter 16 Jahren ungeeignet. So sind auch in diesem Alter drastische Gewaltszenen ein Tabu. „Bei Jugendlichen wächst die Faszination, an die eigenen Grenzen zu gehen“, sagt Langer. Auch hier sollten Eltern im Gespräch bleiben und sich vergewissern, dass es den Heranwachsenden gutgeht und sie es mit Dauer und Inhalten nicht übertreiben. Bei zu harten Filmen ist ein klares „Nein“ der Eltern wichtig. Außerdem sollten sie ihrem Kind erklären, warum es diesen Film nicht sehen darf.