Freunde dürfen Trauernden Grenzen aufzeigen
Bonn (dpa/tmn) - Senioren sind besonders häufig mit dem Thema Tod konfrontiert. Trauernde Freunde unterstützen - viele machen das nun öfter als früher. Dabei müssen sie darauf achten, dass sie sich selbst nicht überfordert fühlen.
Wenn Senioren trauernden Freunden in der schweren Zeit zur Seite stehen, kann der Kontakt zur großen Belastung werden. Vielleicht haben sie selbst jemanden, um den sie sich kümmern müssen. In dieser Situation ist es am besten, sich diese Reaktion zu erlauben und offen mit ihr umzugehen. Freunde dürfen dem trauernden Menschen sagen, dass sie sich überfordert fühlen. Darauf weist Trauerbegleiterin Chris Paul hin. Sie haben auch das Recht, sich selbst zurückzuziehen, wenn sie sich dem Unglück des anderen auf Dauer nicht gewachsen fühlen.
Gehen Freunde oder Angehörige längere Zeit über ihre eigenen Grenzen hinaus, um den Trauernden zu unterstützen, wird das die Beziehung auf Dauer belasten. Spricht der Trauernde Gedanken aus wie „Ich habe keine Kraft mehr zum Weiterleben“, sollten Freunde sich ebenfalls nicht allein verantwortlich fühlen. Am besten ziehen sie in diesem Fall professionellen Rat hinzu, beispielsweise, indem sie den Hausarzt anrufen. Er kann den Trauernden im Zweifelsfall in ein Krankenhaus einweisen.