Gegenstände wie Handys können Trost spenden

Weinheim (dpa/tmn) - Mein bester Freund, das Handy: Fühlen sich Menschen alleingelassen, suchen sie Trost in Dingen, die sie besitzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie amerikanischer Psychologen.

Menschen suchen vor allem dann Trost in Dingen, wenn sie sich von einer nahestehenden Person im Stich gelassen fühlen. Als Reaktion auf diese Verunsicherung suchten sie nach einer verlässlicheren Quelle für Trost und Geborgenheit. Objekte werden als extrem zuverlässig wahrgenommen: Man habe sie völlig unter Kontrolle, könne sie nehmen, wann man sie brauche und weglegen, wenn man sie nicht mehr benötige, zitiert die Zeitschrift „Psychologie heute“ die Autoren der Studie.

Die Forscher führten eine Reihe von Experimenten durch. Darin teilten sie ihre Versuchspersonen in zwei Gruppen ein: Die Mitglieder der ersten sollten ein Ereignis aufschreiben, bei dem sie ein guter Freund im Stich gelassen hatte. Die Probanden in der Gruppe zwei wurden aufgefordert, eine positive Erfahrung mit einem nahen Menschen zu schildern.

Danach sollten die Teilnehmer Aussagen zustimmen, etwa „Ich fühle mich verletzlich, wenn ich einige Tage ohne meine Besitztümer auskommen muss“ oder „Ich mag es, wenn ich meine Sachen in der Nähe habe.“ Als Resultat zeigte sich, dass die Probanden in Gruppe eins Gegenständen aus ihrem Besitz einen viel höheren Stellenwert einräumten als die in der zweiten Gruppe.

Service:

- L.A. Keefer u.a.: Attachment to objects as compensation for close others' perceived unreliability. Journal of Experimental Social Psychology, 2012