Größte Gefahren für Kinder im Netz: Pornos und rechte Parolen

Mainz (dpa/tmn) - Vor allem pornografische Bilder und rechtsextreme Propaganda gefährden Kinder und Jugendliche im Internet. Das geht aus dem Jahresbericht 2012 der Organisation Jugendschutz.net hervor.

Pornos und rechte Parolen sind die größte Gefahren für Kinder im Internet. Insgesamt wurden für diesen Zeitraum rund 11 000 Beiträge im Netz als gefährlich eingestuft, 2011 waren es sieben Prozent weniger. Pornografie und sexueller Missbrauch machten 2012 jeweils ein Drittel aus, rechtsextreme Inhalte sind mit 14 Prozent das zweithäufigste Problem.

Facebook, Youtube und Twitter fielen den Jugendschützern vor allem deshalb auf, weil auf ihnen rechtsextreme Inhalte verbreitet wurden. In diese Kategorie fielen im vergangenen Jahr 5500 Beiträge - 2011 waren es erst 3700 gewesen. Die Zahl rechtsextremer Internetseiten ging dagegen zurück (1519 gegenüber 1671 im Jahr 2011).

Kritisch merkte die Organisation außerdem App-Angebote an, die beim Alter nicht einheitlich gekennzeichnet sind. Mehr als zwei Drittel waren Spieleangebote. Google Play und iTunes setzt die Altersgrenze häufig zu niedrig an und entspricht damit nicht den deutschen Jugendschutzmaßstäben. Statt der Empfehlung „ab 18“ wird beispielsweise „12+“ geschrieben. Auf Facebook eingebundene Apps führen dagegen häufig zu Links zu unzulässigen Drittanbietern, etwa Pornoseiten.

Insgesamt überprüfte Jugendschutz.net mehr als 52 000 Angebote auf Verstöße und bearbeitete 10 000 Hinweise. Die Beschwerdestelle kann von jedem User genutzt werden, der fragwürdige Inhalte im Internet entdeckt.