Häufige Hobbywechsel sind bei Kindern normal
Berlin (dpa/tmn) - Erst Eishockey, dann Fußball, kurz danach Schlagzeug. Und kaum klappt es mit dem Rhythmus, sind plötzlich Skateboards angesagt: Kinder wechseln Vorlieben und Hobbys schnell. Eltern bringt das zur Verzweiflung.
Dabei gibt es gar keinen Grund zum Haare raufen.
Häufig wechselnde Hobbys sind bei Kindern kein Anzeichen für geringes Durchhaltevermögen. „Sie haben in der Regel ohnehin kein eigenes Interesse an dem Hobby selbst, es geht ihnen vielmehr um die Begleitumstände“, sagt Heidemarie Arnhold, Vorstandsvorsitzende des Arbeitskreises neue Erziehung (ANE) in Berlin. „Wenn Kinder bei einem Hobby bleiben, liegt es meist daran, dass sie es gemeinsam mit Freunden ausüben oder aber auch Erfolge feiern.“ Stimmen diese Faktoren nicht, erlahme das Interesse oft.
Von Versagen könne dann keine Rede sein, Eltern sollten das Verhalten besser als Teil des natürlichen Entwicklungsprozesses sehen: „Im besten Fall lernen die Kinder so, ihre eigenen Interessen besser einzuschätzen“, erläutert Arnhold. In gemeinsamen Gesprächen könnten die Eltern ergründen, was dem Kind an dem Hobby nicht gefallen hat - und diese Erkenntnis bei der Wahl des nächsten berücksichtigen.
Dabei sei es jedoch wichtig, das Kind nicht mit Angeboten zu überfrachten, betont Arnhold. Wenn das Kind selbst keine Neigung zu einem Hobby zeigt, sollten die Eltern es nicht mit Druck zu etwas zwingen, was es selbst nicht möchte. „Hobbys sind ohnehin ein sehr erwachsenes Konzept - Kinder wollen meist einfach nur spielen.“
Darauf, dass die eigenen Interessen der Kinder eine gewisse Stabilität und Dauer bekommen, dürften Eltern erst nach der Pubertät hoffen - bis dahin sei der häufige Hobbywechsel eher die Regel als die Ausnahme.