Jedes dritte Kind wünscht sich mehr Zeit mit der Mutter

Besonders auf berufstätige Mütter wächst der Druck. Dabei fühlen sich 75 Prozent schon jetzt ausgelaugt.

Düsseldorf. Jedes dritte Kind wünscht sich, dass seine Mutter mehr Zeit mit ihm verbringt. Das ergab eine Umfrage unter rund 10 000 Kindern zwischen neun und 14 Jahren, die die Landesbausparkasse LBS passend zum Muttertag durchgeführt hat.

39 Prozent würden gern mit ihrer Mutter kochen oder backen. 38 Prozent möchten gemeinsam spielen, 30 Prozent Sport treiben, 28 Prozent mehr miteinander reden. Gemeinsam Hausaufgaben machen und Basteln sind ebenso beliebt wie Fernsehen (alles 28 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Auf den hinteren Plätzen landen Musik hören (25), Wandern (24) und gemeinsame Computerspiele (17).

Knapp ein Viertel der Kinder wünscht sich, dass ihre Mütter weniger arbeiten. Kinder, die mit der Arbeitszeit zufrieden sind, fühlen sich in ihrer Familie deutlich wohler. „Die Kombination Kind und Karriere ist in Deutschland nach wie vor schwer zu verwirklichen“, sagt Christian Schröder, der die Studie betreute.

Das erhöht den Druck auf Mütter. Fast jede Zweite empfindet ihr Kind als Stressfaktor, insbesondere wenn es noch klein ist und wenn sie mehrere Kinder zu versorgen hat. Das ergab eine Forsa-Umfrage für die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK).

Bei berufstätigen Frauen fühlen sich 75 Prozent durch die Mehrfachbelastung Erziehung, Arbeit und Familie ausgelaugt, bei Vollzeitbeschäftigten sind es sogar 90 Prozent. 83 Prozent der Frauen erklären aber auch, der Nachwuchs tue ihnen insgesamt gut. Vom Muttertag halten zwei Drittel der Befragten wenig, lediglich neun Prozent ist er sehr wichtig.