Julix oder Zabel: Exotische Namen können leicht verwirren
Wiesbaden (dpa/tmn) - Viele Eltern wollen mit dem Namen ihres Kindes zum Ausdruck bringen, dass Sohn oder Tochter etwas ganz Besonderes für sie ist. Auf der Suche nach dem richtigen Namen sollte aber immer das Interesse des Kindes ausschlaggebend sein.
Benimilian, Julix oder Zabel: Manche Eltern sind bei der Vornamenwahl für ihre Kinder äußerst kreativ. „Namen sind für viele nicht mehr nur Mittel zur Identifikation, sondern auch Alleinstellungsmerkmal“, erklärt Frauke Rüdebusch von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Nicht immer ist das im Interesse der Kinder. „Man muss auch bedenken, dass Kinder mit einem sehr außergewöhnlichen Namen nicht unbedingt glücklich werden.“ Deshalb ist in solchen Fällen ein zweiter, eher gängiger Name oft ratsam.
Eltern haben bis vier Wochen nach der Geburt Zeit, sich für einen Namen zu entscheiden. Gesetze für die Auswahl gibt es nicht, aber Richtlinien. Das oberste Gebot ist, dass der Name weder negative Assoziationen weckt noch Potenzial zum Hänseln bietet. „Danger“ sei demnach etwa kein geeigneter Vorname, sagt Rüdebusch. Außerdem sollte ein Vorname immer als solcher zu erkennen sein. Orte oder Gegenstände gehen daher als Vornamen nicht. Aber es gibt Ausnahmen wie Sydney oder Paris. „Die Namen gab es schon vor den Städten“, erklärt Rüdebusch.
Auch Nachnamen können in der Regel nicht als Vornamen vergeben werden - aber hier gibt es ebenfalls Ausnahmen. Vor allem Eltern, die nicht verheiratet sind, wollen oft gerne, dass das Kind trotzdem die Namen von Vater und Mutter trägt, erklärt Rüdebusch. „Zabel könnte man zum Beispiel als Vornamen eintragen lassen. Das geht bei Müller oder Schröder aber nicht.“ Im Grunde sollten die gewünschten Namen bereits als Vornamen verwendet werden. Um das zu prüfen, gibt es etwa das „Internationale Handbuch der Vornamen“.
„Es sind aber auch Fantasienamen möglich, wenn sie nach Vorname klingen und Bestandteile bestehender Vornamen enthalten“, sagt Rüdebusch. Außerdem sollte der Name im Geschlecht eindeutig sein - Kim oder Jean bräuchten also einen zweiten Namen. Inzwischen werden in solchen Fällen aber oft Ausnahmen gemacht. Eine Regel gibt es aber nach wie vor: Mädchen dürfen keine reinen Jungennamen bekommen und andersherum. Die einzige Ausnahme ist Maria, so dürfen Eltern auch Jungen nennen, wenn sie zusätzlich einen rein männlichen Namen vergeben.