Kind trinkt Chemikalie: Nicht zum Erbrechen bringen
Hamburg (dpa/tmn) - Wenn ein Kind eine giftige Chemikalie zu sich genommen hat, ist schnelles Handeln angesagt. Eltern sollten jedoch kein Erbrechen erzwingen - es könnte den Schaden nur verschlimmern.
Eltern sollten ein Kind, das eine giftige Flüssigkeit getrunken hat, nicht zum Erbrechen bringen. Denn die reizenden Stoffe könnten dabei in die Atemwege gelangen, wo sie größeren Schaden anrichten als im Magen. Darauf weist die Aktion Das Sichere Haus (DSH) in einer Broschüre über Vergiftungsunfälle bei Kindern hin. Besser sei es, ihnen einen Schluck Wasser oder Tee zu geben. Milch oder Kochsalzlösung seien dagegen tabu. Muss das Kind von selbst brechen, sollten Eltern aber auf keinen Fall versuchen, es daran zu hindern, sondern es unterstützen.
Bei schweren Vergiftungssymptomen wie Atemnot muss der Rettungsdienst kommen. Bei leichten Symptomen genügt es, zu einem Arzt, in ein Krankenhaus oder in das nächste Giftinformationszentrum (GIZ) zu fahren. Die Verpackung des verschluckten Mittels sollten die Eltern mitbringen, gegebenenfalls sogar das Erbrochene.