Kita-Qualität unbefriedigend - „wie Lotto spielen“
Frankfurt/Main (dpa) - Wie wird die Betreuung in der Kita sein, bei der die Anmeldung geklappt hat - toll, okay oder sehr unbefriedigend? Eine Studie über 600 Einrichtungen mehrerer Bundesländer kommt zu dem Schluss, dass die Anmeldung leider oft der Lotterie gleicht.
Die pädagogische Qualität der deutschen Kindertageseinrichtungen ist nach einer Studie unbefriedigend. Besonders schlechte Ergebnisse gab es bei Kitas mit vielen Migranten-Kindern. Zu diesem Ergebnis kommt die „Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit“ (NUBBEK). Der Bericht soll im April 2013 veröffentlicht werden. Studienleiter Prof. Wolfgang Tietze stellte nun schon einmal die wichtigsten Ergebnisse in Frankfurt vor.
Für die Studie wurden zwei Jahre lang verschiedene Formen frühkindlicher Betreuung - Krippe, Kindergarten und Tagesmütter - analysiert. In acht Bundesländern wurde die Arbeit von 600 Einrichtungen beobachtet, parallel wurden Erzieher und Eltern interviewt und der Entwicklungsstand der Kinder getestet.
NUBBEK moniert das „im Durchschnitt nur mittelmäßige Niveau“ der pädagogischen Arbeit. „Besorgniserregend ist vor allem die große Spannbreite“, sagte Tietze auf einer Tagung zum Thema „Masse oder Klasse - Prioritäten beim Ausbau der Kindertagesbetreuung“. Kinder aus sehr guten Einrichtungen seien solchen aus sehr schlechten um ein Jahr in der Entwicklung voraus.
„Wir müssen Qualität zum zentralen Thema machen“, forderte Tietze. Derzeit gehe es leider vor allem um Quantität. Verbesserungen seien aber schwer, „solange systematische Qualitätsuntersuchungen die Ausnahme bilden“. Derzeit sei die Anmeldung eines Kindes in einer Betreuungseinrichtung „wie Lotto spielen“.