Lieblingskinder: Elterngefühle können schwanken
Hamburg (dpa/tmn) - Obwohl es kein Elternteil zugeben mag: Phasenweise mögen viele ein Kind lieber als das andere. Ein Lieblingskind zu haben, ist aber nichts, wofür Eltern sich schämen müssen. Sie müssen aber aufpassen, dass sich das andere Kind nicht dauerhaft benachteiligt fühlt.
Mutter und Vater sollten es deshalb nicht abtun, wenn ein Kind sagt: „Du hast meinen Bruder lieber“. Entscheidend sei immer die Wahrnehmung des Kindes, erklärt Familienforscher Hartmut Kasten in der Zeitschrift „Nido“ (Ausgabe Juli 2016).
Fühlt sich ein Geschwisterkind dauernd benachteiligt, können Eltern gegensteuern, indem sie für Ausgleich sorgen. So kann ein Kind beispielsweise ohne Schwester oder Bruder für ein Wochenende zu den Großeltern fahren. Dort bekommt es die volle Zuwendung, ohne sie teilen zu müssen.
Eltern sollten sich außerdem ständige Vergleiche verkneifen. Diese können die Beziehung zwischen den Geschwistern stören. Sätze wie „Dein Bruder kann schon so ordentlich essen“ sollten so selten wie möglich fallen.