Maximilian und Sophie - Wie Vornamen Einfluss nehmen

Wiesbaden (dpa) - Maximilian und Spohie/Sofie - das waren im vergangenen Jahr die beliebtesten Vornamen für Neugeborene. Auf Platz zwei kamen Marie und Alexander. Wie können Vornamen eigentlich das Leben beeinflussen?

Hier einige wissenschaftliche Erkenntnisse dazu.

Eltern haben ihre neugeborenen Babys 2011 am häufigsten Sophie/Sofie oder Maximilian genannt. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) stellte ihre Namenszählung am Freitag (9. März) in Wiesbaden vor. Auf Platz zwei kamen Marie bei den Mädchen und Alexander bei den Jungen. Die Spitzenreiter ähnelten denen von 2010, als Sophie/Sophia und Maximilian vorn lagen. Vornamen beeinflussen zwischenmenschliche Beziehungen, sagt Jochen Gebauer, Psychologe an der Berliner Humboldt-Universität. Hier eine Auswahl wissenschaftlicher Erkenntnisse:

Erfolgschancen: Namensforscher gehen davon aus, dass Vornamen Effekte haben. Auf Partnerschaftsbörsen im Internet klicken Frauen zum Beispiel Alexander um 102 Prozent häufiger an als Kevin. Mit Alexander assoziieren sie Bildung, mit Kevin wenig Sozialprestige.

Herkunft: In Deutschland werden Vornamen oft nach sozialer Schicht vergeben. Das Bildungsbürgertum bevorzugt klassische Varianten, die in Religion, Geschichte, Literatur oder dem eigenen Stammbaum eine Rolle spielen. Sozial schwache Familien orientieren sich gern an Fernsehshows und benennen ihre Kinder nach ihren Film-Helden.

Lehrer: Studien belegen, dass sich Pädagogen nicht von Namensklischees frei machen können. Sie schrieben Mädchen mit Namen Charlotte intuitiv positivere Eigenschaften zu als einer Chantal.

Kennenlernen: Bei der ersten Begegnung spielen Aussehen und Stimme eine große Rolle. Die erste Information, die wir über einen Menschen erhalten, ist aber oft sein Name. Populäre Vornamen werden dabei häufig positiv wahrgenommen, weil sie ein Gefühl der Vertrautheit vermitteln. Mit dubiosen Vornamen wie Laperla oder Pepsi-Carola verbinden viele Menschen unwillkürlich auch einen dubiosen Typ.

Trends: In den 60er Jahre riet ein Baby-Buch: Nennen Sie ihr Kind nicht Elke, wenn Sie nicht wollen, dass der ganze Kindergarten angerannt kommt. Ein ausgefallener Name kann einem Kind das Leben schwer machen - aber auch eine zukunftsweisende Idee sein. Wer vor 40 Jahren Friederike getauft wurde, hatte es nicht leicht. Heute gilt der Name als schick. Psychologen raten zu zeitlosen Vornamen.