Messe „Kind+Jugend“ - Die Kleinsten sind Eltern lieb und teuer

Köln (dpa) - Je kleiner das Kind, desto spendabler die Eltern. Sagt die Branche vor der Messe „Kind+Jugend“. Dass 2012 endlich wieder mehr Kinder zur Welt kamen, freut sie auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Eine erstmals seit vielen Jahren wieder gestiegene Geburtenrate stimmt die Kinderausstatter-Branche optimistisch. Nach einem erfolgreichen vergangenen Jahr sei 2013 mit einer stabilen Ausgaben-Entwicklung für Baby- und Kleinkinderausstattung und einem Zuwachs bei Spielzeug zu rechnen. Das berichtete der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) im Vorfeld der weltgrößten Messe für Kinderausstattung „Kind+Jugend“ (19. bis 22. September) in Köln. 2012 gaben Eltern 2,3 Milliarden Euro - 1131 Euro pro Kind - für ihren Nachwuchs bis zum dritten Lebensjahr aus. Das ist zwar ein leichtes Minus von 2 Prozent, laut BVS aber dennoch positiv im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Für eine komplette Erstausstattung vom Strampler bis zum Wickeltisch gaben die Deutschen 2012 im Schnitt 2855 Euro aus. Waren bereits ältere Geschwister da, lag die Investition immerhin noch bei rund 1300 Euro. Spielzeug für Unterdreijährige ließen sich Eltern 486 Millionen Euro kosten - ein kräftiges Plus von 11 Prozent und 241 Euro pro Kind. „Die Kleinsten sind den Eltern, natürlich auch Onkeln, Tanten und Großeltern - lieb und teuer“, betonte BVS-Geschäftsführer Willy Fischel. Nach mehreren Jahren mit Geburtenrückgängen hatte es 2012 mit 673 544 Neugeborenen wieder eine Zunahme gegeben.

Zur viertägigen Fachmesse „Kind+Jugend“ wird eine Rekordzahl von 1014 Ausstellern aus 45 Ländern erwartet. Gezeigt werden Neuheiten aus den Bereichen Kindermöbel, Autositze, Kinderwagen, Spielwaren und Mode. Dabei wird laut Koelnmesse diesmal ein stärkeres Gewicht auf Möbel gelegt.

Jedes sechste hierzulande produzierte Möbelstück sei für Kinder hergestellt, berichtete der Verband der Deutschen Möbelindustrie. Vom Gesamtumsatz der Möbelindustrie - 2012 waren das 18,9 Milliarden Euro - entfielen 16 Prozent auf Kinder- und Jugendmöbel, sagte VDM-Sprecherin Ursula Geismann. Sicherheit sowie gesundheitlich unbedenkliche und natürliche Materialen seien gefragt. Statt Rosa und Blau bleibe Weiß die Trendfarbe.