Pubertäre Launen können Depression sein
Berlin (dpa/tmn) - Miese Laune in der Pubertät kann auch ein Anzeichen für eine Depression des Jugendlichen sein. Experten erklären, wie Eltern Warnzeichen richtig deuten.
Vor allem körperliche Anzeichen wie Appetit- und Gewichtsverlust oder Ein- und Durchschlafstörungen seien typische Symptome einer ernstzunehmenden depressiven Erkrankung im Pubertätsalter. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) hin. Auch tageszeitliche Schwankungen wie das Stimmungstief am Morgen könnten ein Warnsignal sein.
Um normale pubertäre Stimmungsschwankungen von ernsteren psychischen Problemen zu unterscheiden, sollten Eltern in einem ruhigen Gespräch unter vier Augen ein paar Fragen klären: Fühlst du dich manchmal einsam oder unglücklich? Fließen oft Tränen? Hast du nur noch an wenigen Dingen Freude? Hast du sogar schon mal daran gedacht, dir das Leben zu nehmen? Falls mehrere Antworten „ja“ lauten, raten die Experten den Eltern, ihr Kind zu einem Kinder- und Jugendpsychiater zu bringen.
Das Risiko, in der Pubertät depressiv zu werden, steige, wenn in dem ohnehin schwierigen Alter andere Probleme hinzukommen, warnt die DGKJP mit. Dazu zählten etwa schulisches Versagen, der Verlust des Arbeitsplatzes, eine unerwünschte Schwangerschaft, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder große familiäre Probleme.