Schlechte Motorik kann an Schulproblemen schuld sein

Karlsbad (dpa/tmn) - Buchstaben nicht richtig sehen oder den Stift nicht gut halten können: Solche körperlichen Probleme sind mitunter schuld daran, dass ein Kind in der Schule nicht mitkommt. Manchmal ist eine Ergotherapie sinnvoll.

Kommt ein Kind in der Schule nicht richtig mit, stecken dahinter nicht immer intellektuelle Probleme. Manchmal sind Schwierigkeiten mit der Motorik oder der Koordination die Ursachen, erläutert Iris Falcke vom Deutschen Verband für Ergotherapeuten (DVE). Sei ein Kind zum Beispiel beim Schreiben zu langsam, kann das an einer unterentwickelten Feinmotorik liegen. Dann fällt es dem Kind womöglich schwer, einen Stift zu halten. Oder es hat Probleme damit, Buchstaben und Formen zu erkennen.

Eltern unterstützen ihr Kind, indem sie einzelne Handlungen in kleine Schritte aufteilen und sichtbar machen. Das funktioniert etwa mit einem Punkteplan, in dem festgehalten wird: „Heute bleibe ich drei Minuten bei einer Sache“ oder „Heute räume ich meine Schultasche direkt nach dem Nach-Hause-kommen aus“. Hat das Kind dies geschafft, darf es für diesen Schritt einen Punkt kleben, einen Smiley malen oder einen Haken setzen. So bekommt es vor Augen geführt, was es schon geschafft hat. Motivation und Ausdauer werden dadurch gestärkt.

Bei großen Defiziten kann eine ergotherapeutische Behandlung sinnvoll sein. Eine Verordnung bekommen Eltern vom Kinderarzt oder -psychologen ausgestellt.