12 Mal „mangelhaft“ Stiftung Warentest findet Schadstoffe in vielen Stiften
Berlin (dpa/tmn) - Teure Malsachen, wenig Schadstoffe? So einfach ist es nicht. Auch in teureren Stiften hat die Stiftung Warentest viele bedenkliche Substanzen gefunden.
Etwa jedes dritte von 35 überprüften Sets bekam daher jetzt das Urteil „mangelhaft“.
12 Mal vergaben die Tester diese Note, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrift „test“ (Ausgabe 8/2018). Außerdem gab es 7 Mal ein „sehr gut“, 6 Mal ein „gut“, 9 Mal ein „befriedigend“ und 1 Mal ein „ausreichend“. Untersucht wurden Buntstifte, Fasermaler und Tintenpatronen.
Bei den Buntstiften schnitten die Produkte von Faber-Castell (0,75 Euro pro Stift), Stabilo (0,48 Euro), Bic Kids (0,33 Euro), Mäc Geiz (0,08 Euro) und Depesche (0,41 Euro) alle mit „gut“ ab. Der teuerste Stift im Test (0,79 Euro) war ausgerechnet der schlechteste.
Negativ fielen vor allem Produkte auf, die im Lack oder in der Mine kritische Mengen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten. Einige von ihnen können Krebs erzeugen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung gefährden. In den Körper gelangen sie zum Beispiel, wenn Kinder an den Stiften knabbern oder lutschen. Nach Möglichkeit sollten Eltern zu unlackierten Stiften aus naturbelassenem Holz greifen, empfehlen die Warentester.
In einigen Buntstiften seien außerdem aromatische Amine gefunden worden, die aus den sogenannte Azofarbmitteln stammen. Einige dieser Stoffe können Tumore verursachen oder stehen im Verdacht, das zu tun. Die Hersteller versichern zwar, dass diese Stoffe fest gebunden und nicht wasserlöslich sind. Allerdings geht es auch ohne Risiko: Alle mit „gut“ bewerteten Buntstifte enthalten keine Amine.
Bei den Fasermalern vergaben die Warentester die Note „sehr gut“ an die Stifte von Edding (0,43 Euro), Herlitz (0,15 Euro), Mäc Geiz (0,10 Euro), Pelikan (0,30 Euro), Stabilo (0,51 Euro) und Stylex (0,13 Euro). Zur Abwertung anderer Produkte führte der Einsatz von Konservierungsmitteln: Sie können Allergien auslösen.
Bei den Tintenpatronen fanden die Tester nur die von Schneider unbedenklich und bewerteten diese mit „sehr gut“ (0,12 Euro pro Patrone). Alle anderen Patronen bekamen das Urteil „mangelhaft“, da auch in ihnen erhöhte Gehalte an allergieauslösenden Konservierungsstoffen gefunden wurden. Bei Tinte achten Eltern am besten darauf, dass Kinder sich nicht großflächig damit anmalen. Falls das doch passiert, waschen sie die Tinte am besten rasch ab.