Stress mit der Braut: Trauzeugin ist kein leichter Job
Frankfurt am Main (dpa/tmn) - Auf Trauzeuginnen kommt oft viel Arbeit zu. Sie sollen die Braut bei der Hochzeitsplanung so gut es geht unterstützen. Doch wie verhält sich eine Trauzeugin, wenn sie die Erwartungen nicht erfüllen kann?
Tipps für den Ernstfall.
Den Jungesellinnen-Abschied organisieren, das Brautkleid mit aussuchen oder die Hochzeitsgäste bei Laune halten: Solche Aufgaben muss häufig übernehmen, wer zur Trauzeugin bestimmt wurde. Dabei kann es schnell zu Missverständnissen und Spannungen mit der Braut kommen. Streng genommen tut eine Trauzeugin nichts anderes, als die Trauung mit ihrer Unterschrift zu bezeugen. In den vergangenen Jahren sei die Tradition allerdings ausgeartet, sagte Friederike Mauritz, Vorsitzende des Bundes deutscher Hochzeitsplaner.
Grund sei, dass die Brautleute durch Filme und Berichte eine ganz neue Vorstellung davon bekämen, was Trauzeugen übernehmen könnten. Viele Bräute würden immer mehr von ihren Hochzeitsbegleiterinnen verlangen. Auf der anderen Seite gebe es übermotivierte Trauzeuginnen. Das führe häufig zu Missverständnissen. „Das häufigste Streitthema ist die Erwartungshaltung: dass die eine Seite weniger oder mehr macht, als die andere sich wünscht“, erklärt Mauritz. Deshalb sollten sich beide Parteien vor der Hochzeit zusammensetzen. Dabei könne man klären, welche Erwartungen und Wünsche die Braut an die Trauzeugin hat und ob diese zu erfüllen sind. „Die Braut sollte konkret sagen, was sie genau haben möchte und was nicht.“
Was kann die Trauzeugin jedoch tun, wenn sie mit der Arbeit überfordert ist oder die Vorstellungen der Braut unrealistisch findet? Mauritz kennt solche Fälle: „Die Braut wollte sehr, sehr viel haben, was die Trauzeugin nicht leisten konnte, weil sie drei Kinder hatte und berufstätig war.“ Reden sei in einem solchen Fall die beste Lösung, bevor der Konflikt eskaliert. Die meisten seien ja eng befreundet und könnten deshalb fair darüber sprechen.“
Sollte das trotzdem nichts bringen, kann ein Vermittler helfen, zum Beispiel andere Freunde oder Geschwister. „Je neutraler die Person, desto besser“, sagt Mauritz. Auch Hochzeitsplaner können zwischen verhärteten Parteien vermitteln. Das meiste lasse sich klären: Bei den Hochzeiten, die Mauritz bisher plante, sei noch keine Freundschaft in die Brüche gegangen.