Verzeihung lässt sich in Partnerschaft nicht einfordern

Herxheim (dpa/tmn) - Der eine verzeiht schnell, der andere nicht - so etwas kann nach einem Streit leicht zu Diskussionen führen. Es bringt aber nichts, den Partner dazu zu drängen, eine Beleidigung oder Kränkung endlich zu vergessen.

„Man kann um Verzeihung bitten, es aber nicht einfordern“, sagt Felicitas Heyne, Psychologin im rheinland-pfälzischen Herxheim. Dem anderen eine Kränkung zu vergeben, sei ein Prozess, für den jeder unterschiedlich lange brauche. Deshalb sollte sich der Partner zurückhalten und dem anderen Zeit lassen: „Ganz schlecht ist es zu sagen: 'Das ist doch schon so lange her, stell dich nicht so an'“, erklärt Heyne.

Vermeiden sollten es Partner auch, eine kränkende Situation zu übergehen und mit dem anderen nicht über dessen verletzte Gefühle zu sprechen. Denn das Thema komme immer wieder an die Oberfläche: „Das kommt wie ein Bumerang zurück, weil zwischen beiden das Konto unausgeglichen ist“, sagt Heyne.

Könne man selbst schwer abschätzen, ob man dem anderen jemals verzeihen könne, sollte man genau das thematisieren: „Seien Sie ehrlich und sagen Sie: 'Ich werde versuchen, für mich einen Weg zu finden, aber ich kann es dir nicht versprechen'“, rät die Psychologin.