Viele Medikamente gegen Schlafstörungen sind im Alter ungeeignet
Stuttgart (dpa/tmn) - Etwa 20 bis 40 Prozent der über 65-Jährigen klagen über Schlaflosigkeit. Doch nur wenige Schlafmittel sind im Alter geeignet. Starke Müdigkeit am Tag können die Folge sein.
Weit verbreitet ist der Glaube, dass ein geringes Schlafpensum im Alter normal sei. Doch die meisten Schlafstörungen haben nichts mit den fortgeschrittenen Lebensjahren zu tun, sondern sind häufig Folgen einer körperlichen oder psychischen Krankheit. Darauf weist Jane Schröder von der Unabhängigen Patientenberatung hin. Bevor sich Ältere einfach ein Rezept für Schlafmittel ausstellen lassen, sollten sie gemeinsam mit dem Arzt deshalb der Ursache für ihre Ruhelosigkeit auf den Grund gehen.
Vor allem die klassische Schlafpille am Abend kann Senioren Probleme bereiten. Mit dem Alter verzögert sich der Abbau der Mittel in der Leber, und die Nachwirkungen können länger dauern. In der Folge sind Ältere noch tagsüber benommen, haben weniger Kraft und sind unsicher im Gang.
Viele Ärzte sind deshalb dazu übergegangen, älteren Patienten Antihistaminika zu verschreiben. Diese Mittel wurden ursprünglich zur Behandlung von Allergien entwickelt, einige machen jedoch gleichzeitig müde. Doch auch diese Medikamente wirken verzögert: Benommenheit und Konzentrationsstörungen am nächsten Tag sind nicht selten.