Vorsichtige Annäherungsversuche: Hohe Hacken und junge Mädchen
Frankfurt am Main (dpa/tmn) - Spätestens seit „Sex and the City“ sind Schuhe mit hohem Absatz Kult. Das haben auch Mädchen erkannt, die sie teilweise schon mit 14 Jahren tragen. Das ist nicht unbedingt gesund, aber ganz darauf verzichten müssen junge Mädchen nicht.
Sie finden sich im Schuhschrank fast jeder Frau, auch wenn sie meist schmerzende Füße verursachen: Schuhe mit hohen Absätzen. Selbst 14- oder 15-Jährige stolzieren heute schon auf Absätzen durch die Fußgängerzone. Und sie dürfen das auch ab und zu - zumindest wenn es nach Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt am Main geht. Auf die Frage, ob Schuhe mit hohen Absätzen modisch unverzichtbar sind, antwortet er mit einem klaren „Ja“. Nur zum Bikini würde er sie nicht empfehlen.
Einen etwas anderen Blick auf hohe Absätze hat Jörn Dohle von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Er empfiehlt Mädchen solche Schuhe erst zu tragen, wenn der Fuß ausgewachsen ist - also mit etwa 16 Jahren. „Und dann sollten sich die jungen Damen vorsichtig an das Thema herantasten“, fügt Dohle hinzu. Etwa drei Zentimeter Absatz reichten für erste Versuche aus.
Andreas Rose weiß, warum Mädchen hohe Hacken tragen wollen: „Man möchte wahrgenommen werden, möchte ernst genommen werden“. Hinzu kommen dieselben Gründe, weshalb auch ältere Frauen Schuhe mit Absätzen tragen - um größer und auch attraktiver zu wirken. Dabei gilt unabhängig vom Alter: Wer auf hohen Hacken nicht laufen kann, sollte die Finger davon lassen. Viele laufen in hohen Schuhen etwas nach vorne gebeugt. Seinen Kundinnen empfiehlt der Modeberater dann Training für Rücken, Bauch und Beckenboden. Mit der richtigen Muskulatur lässt es sich selbst in Highheels - also Schuhen mit über zehn Zentimetern Absatzhöhe - aufrecht laufen.
Einig sind sich Modeberater und Orthopäde darin, dass Mädchen Schuhe mit Absatz nicht täglich tragen sollen. „Wer ständig hohe Schuhe trägt, muss mit Fehlstellungen im Bereich der Zehen und einer Verkürzung der Achillessehne rechnen“, erläutert Jörn Dohle und fügt hinzu: „Das sollte man nicht in Kauf nehmen.“
Auch modisch gesehen muss es nicht immer der Highheel sein, räumt Rose ein. Für den kommenden Herbst gebe es schöne maskuline Kollektionen für Frauen und Mädchen. Ob Schnürschuhe, Schnallenschuhe, Stiefel, Stiefeletten, Loafers oder Bikerboots - die Auswahl an Schuhen ohne Absatz ist groß. Außerdem sind Blockabsätze wieder in. Sie bieten mehr Halt und Stabilität und sind deshalb laut Dohle empfehlenswert für Mädchen. Am Ende gilt: Ob mit Absatz oder ohne ist nicht entscheidend. „Hauptsache die Schuhe sind schön und schräg“, findet der Modeberater.