Zukunft der Computerspiele VR, Augmented Reality und Co.: Diese Trends werden das Gaming verändern
Es gibt Bereiche in der Unterhaltung und dem technischen Umfeld, die sich in den letzten Jahrzehnten umfassend verändert haben. Ein Beispiel hierfür ist das Gaming. Wer erinnert sich noch an die Anfänge des Computer- oder Konsolenzeitalters? Wer hat vielleicht noch einen alten MS-DOS-PC im Keller, auf dem »Computergames« gezockt wurden? Oder den Gameboy, der tatsächlich das Urgestein des mobilen Zockens ist?
Doch auch heute ist in der Gamingwelt kein Stillstand angebrochen, denn die nächsten Änderungen sind längst schon vorhanden und kommen langsam zur Geltung. Dieser Artikel beschäftigt sich mit diesen Trends, die den Spieler tatsächlich mitten ins Geschehen ziehen.
Augmented Reality – unendliche Möglichkeiten
Dass die Augmented Reality, also das Prinzip, dass ein Spiel auf dem Smartphone auf dessen Kamera zugreift und die Spielumgebung mit der realen Umgebung verschmelzt, einschlagen kann, ist seit Pokémon GO unbestreitbar. Plötzlich zockten Menschen, die sonst nie ein Spiel anrührten, zugleich kam unheimlich Bewegung ins Volk: Pokémon müssen schließlich gejagt und gefangen werden. Dieses Prinzip lässt sich allerdings nicht nur für reine Games nutzen:
- Lernspiele – rund um Stadtführungen oder auch Tierparks wird die AR bereits genutzt. Über die Kamera erkennt das Smartphone beispielsweise die Sehenswürdigkeit und die App gibt nun die notwendigen Infos heraus. In spielerischer Form lässt sich aus der Augmented Reality ein Lernspiel entwickeln.
- Outdoor-Spiele – Geocaching ist beliebt, doch mit AR lassen sich ganze Schnitzeljagden per Spiele-App zusammenstellen. Die zu findenden Schätze wären natürlich virtueller Natur, aber das Prozedere würde sich nicht zu stark von Pokémon unterscheiden.
Eine weitere Möglichkeit passt nur indirekt zum Gaming, wobei viele Games sich durchaus mit der Einrichtung der Erstellung von Häusern beschäftigen. AR bietet zumindest immer die Option, das neue Haus schon einmal vorab virtuell auf dem Smartphone einzurichten.
Nischengames – die unbekannten Highlights
Nicht nur finden kleinere Spielehersteller auf dem Gamingmarkt immer häufiger ihr Metier, sie haben auch eine enorme Fanbase. Auf dem Gamescom wäre in diesem Jahr der Bereich für die Indie-Hersteller extra groß geworden. Aber was ist mit Nischengames? Also denen, die nicht die großen Werbekampagnen haben und allgemein unbekannter bleiben?
- Anhängerschaft – es gibt sowohl für alte Games, die heute in die Nische geschoben werden, wie auch für Games, die in der Masse ein wenig untergehen, eine breite Fangemeinschaft. Sie veranstalten eigene Treffen, unterhalten Foren und zeigen ein so reges Interesse, dass Hersteller sogar für die, aus ihrer Sicht, Flops Erneuerungen und Updates bringen.
- Sponsoren – manche dieser Games werden im Endeffekt sogar gesponsort und werden somit weiter am Leben gehalten.
Hin und wieder ist es mit diesen vergessenen Games, wie mit Filmen, Serien oder auch Musiktiteln. Beim Start fielen sie sprichwörtlich unter den Tisch, doch trafen auf eine kleine, aber energische Fangemeinde. Und plötzlich schießen sie durch die Decke. In der Nische ist ein Spiel oder ein Hersteller eben nur so lange, bis die Nische verschwindet.
Virtual Reality
Die Technik begeistert bereits seit mehreren Jahren. Bislang war das Equipment aber recht teuer und zumeist an eine feste Konsole oder an ein anderes, für VR geeignetes, Gerät gebunden. Das hielt auch die größten Fans ab, schließlich kommen nicht alle Spiele herstellerübergreifend heraus und im schlimmsten Fall mussten mehrere Systeme gekauft werden. Und heute?
- Übergreifend – etliche VR-Brillen brauchen nur noch eine Cloud, in der das Game liegt. Sie müssen nicht mehr an den Computer oder eine Konsole angeschlossen worden. Manche Modelle arbeiten auch mit dem Smartphone zusammen.
- Ausgereift – die Animation von Spielen ist mittlerweile realitätsgetreu. Genau das kommt der jetzigen VR-Generation zugute, denn für sie verschwimmt mit der Brille tatsächlich die Realität. Der Spieler ist IM Spiel.
- Mehrfachnutzung – da die Brillen eine Internetverbindung voraussetzen, werden sie heute meist mit Streamingdiensten oder Filmseiten verknüpft.
Im Gegensatz zu der Anfangszeit von der VR-Technik ist diese heute weit verbreitet. Nicht nur Freizeitparks nutzen sie, auch Online-Casinos spielen mit dem Gedanken, die Technik fest ins Casinogeschehen einzubauen. Dies würde die letzte Problematik der Online-Casinos beenden, denn das Spiel auf dem Bildschirm ist immer zweidimensional. Kommt die Virtual Reality zum Zuge, kann der Spieler praktisch die Türen des Casinos öffnen, durch das Foyer streifen, sich an die Bar setzen - und natürlich sein virtuelles Ich an den Tischen platzieren. Aktuell sind die Anbieter zwar noch nicht ganz so weit, aber Live-Spiele mit Echtgeld werden immer beliebter. Online gibt es längst solche Anbieter, die mehr und mehr Spieler erfreuen.
Cloud-Gaming
Dies ist garantiert einer der größten Trends, da unheimlich viele Probleme gelöst werden könnten:
- Equipment – selbst fordernde Spiele könnten mühelos auf Laptops, Smartphones oder auch dem TV gespielt werden, denn kein Spiel muss mehr installiert werden. Die Rechenprozesse werden überwiegend in der Cloud durchgeführt.
- Freiheit – liegen all die liebsten Spiele in der Cloud, sind sie immer verfügbar, wenn eine Internetverbindung vorhanden ist. Die Cloud ist schon deswegen notwendig, denn Browsergames, aber auch die Streamingdienste oder E-Book-Dienste haben die Verbraucher längst an die ständige Verfügbarkeit gewöhnt.
- Übergreifend – da keine Installation mehr erforderlich ist und auch keine CD in eine Konsole gelegt werden muss, könnten Spieler unabhängig von einem Hersteller Games laden.
Natürlich ist das Cloud-Gaming keine absolute Neuigkeit. Viele Spiele werden bereits auf diese Weise zur Verfügung gestellt. Auch Browsergames liegen auf einem externen Server und werden nicht mehr installiert. Die eigenen Spielfortschritte hingegen werden wieder in der Cloud des Spiels gespeichert.
Fazit – das Erlebnis wird sich wandeln
Jeder kennt Redewendungen wie »ins Spiel eintauchen« oder »ich werde hineingezogen«. Gerade die Virtual Reality wird diese Redewendungen auf virtuelle Weise zur Realität werden lassen und die »fourth Wall« durchbrechen. Damit der Spieler jedoch das perfekte Erlebnis erhält, wird es zukünftig noch stärker auf die Animation und auf das Design des Spiels ankommen. Sollten Herausgeber hier auf Texturen, natürliche Bewegungen und Details achten, dann werden Gamer künftig tatsächlich im Spiel sein.