Wenn der Partner nur meckert
Unbegründete Eifersucht ist ein Beziehungskiller.
Düsseldorf. Wer seinen Partner betrogen hat, wird meist von Schuldgefühlen geplagt. Mindestens genauso schlimm aber ist es, einen Seitensprung unterstellt zu bekommen. Und doch gibt es Menschen, die ihrem Partner ständig Schlechtes nachsagen: „Du betrügst mich doch sowieso“ oder „Ich bin nicht gut genug für Dich“ — die Palette der Vorwürfe ist breit gefächert. Dahinter steckt oft nur der Wunsch nach Nähe.
Legt der Partner ein derart selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag, sprechen Experten von Self-Fulfilling-Prophecy — einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. „Menschen unterstellen anderen, etwas getan zu haben, das sich bald auch einstellt“, sagt Karsten Noack. Wer seinem Partner beispielsweise immer wieder vorhält, dass der die Beziehung am liebsten beenden würde, werde bald verlassen. „Betroffene fühlen sich in ihren Vorahnungen dann bestätigt. Dabei hat der Partner die Anschuldungen irgendwann nicht mehr ausgehalten und die Beziehung deshalb beendet.“
„Mit den Anschuldigungen erhoffen sich die Meckerer Nähe und auch Selbstbestätigung“, sagt Paartherapeutin Gabriele Leipold. Die Frage sei aber, was der Partner bereit sei, zu leisten, um noch mehr Nähe und Zuneigung zu geben.
Noak rät, mit Wohlwollen zu reagieren. So könne man dem Partner mit Sätzen wie „Was genau willst du denn jetzt?“ oder „Sag doch, dass du einfach in den Arm genommen werden willst“ den Wind aus den Segeln nehmen.
„Wichtig ist, ihn dabei auch wirklich mal Zuneigung zu zeigen. Auf diese Weise unterbricht man den Kreislauf von Anschuldigung und Verteidigung.“