Fotografieren wie die Profis
Seit Dienstag ist die Photokina geöffnet. Bei der Schau zeigen die Hersteller ihre neusten Produkte und Kameras.
Köln. Seit Monaten halten sich in der Fotofachwelt Gerüchte, dass die Spiegelreflexkamera Konkurrenz bekommt. Nun ist es Gewissheit. Die beiden Hersteller Panasonic und Olympus zeigen ab Dienstag auf der Photokina, der weltweit größten Fotomesse in Köln, eine neue Kamerageneration, ein Modell ohne Spiegel, aber mit der gleichen Qualität: Die Lumix G 1 von Panasonic soll so leicht zu bedienen sein wie ein Kompaktgerät.
Durch den Wegfall des Spiegelkastens verkleinert sich der Abstand der hinteren Objektivlinse zum Sensor. Die Kamera ist leichter und kleiner. Diese komplizierte Technik haben die Hersteller "Micro Four Third" genannt. Der neue elektronische Sucher, der den optischen Sucher ersetzt, soll sehr hoch auflösen, sehr farbenreiche Bilder erzeugen und gleichwertig sein.
Während Olympus erst heute Einzelheiten seines Modells preisgibt, war man bei Panasonic etwas gesprächiger: Die Kamera hat ein flexibles Display, einen elektronischen Sucher, verfügt über 12 Megapixel und elf Schnittstellen. Es gibt zwei unterschiedliche Objektive.
Die Kamera kommt Ende Oktober auf den Markt und soll 750 Euro kosten. Da Panasonic und Olympus zusammen gearbeitet haben, wird das Modell von Olympus ähnlich ausgestattet sein. Doch auch die anderen Hersteller haben sich einiges einfallen lassen:
Sowohl Canon mit den neuen Eos-Modellen 50 D und 50 D Mark II, als auch Nikon mit dem Modell D 90 haben ihre Kameras unter anderem mit der Möglichkeit ausgestattet, hochaufgelöste Fotos in Vollformat zu sehen. Zudem kann man Filmsequenzen in hochauflösender Qualität aufnehmen. Die Eos 5 D Mark II kann man ab Ende November für 2499 Euro kaufen, das andere Modell gibt es ab September für 1299 Euro.
Die Nikon ist schon erhältlich und kostet etwa 1000 Euro. Sony dagegen bietet mit seinem neuen Modell "Alpha 900" eine digitale Vollformat-Spiegelreflexkamera mit 24,6 Megapixel Auflösung und integriertem Verwacklungsschutz. Die Kamera ist ab 2799 Euro erhältlich.
Nicht alle Modelle enthalten Multimedia-Schnickschnack, doch praktisch alle Geräte von Samsung, Philips, Kodak, Next Base (Gallery), Yumikon und Hama verfügen mittlerweile über drei wichtige Standards: ein mindestens 200 cd/m² (Candela pro Quadratmeter) helles LCD-Sichtfeld, einen mindestens 128 Megabyte großen internen Speicher sowie über alle nötigen Schnittstellen:
Einsteck-Schlitze für Karten-Arten sind in der Regel vorhanden, ebenso ein USB-2.0-Anschluss für die direkte Foto-Übertragung via PC. Die meisten Modelle verfügen über eine Software, die das Foto automatisch horizontal oder vertikal ausrichtet. Die einfachsten Modelle gibt es ab 50 Euro.
Die Modelle kann man in zwei Kategorien aufteilen. Zum einen bieten die Hersteller immer kleinere und filigranere Kameras (Cybershot von Sony) an, zum anderen gibt es robuste Modelle, die man auch problemlos bei Exkursionen durch den Dschungel verwenden kann.
So ist die Touch-Kamera 1050 sw von Olympus stoßfest bis zu einer Höhe von 1,5 Meter, bis zu 3 Meter wasserdicht und bis zu zehn Grad minus frostsicher. Man kann sie ganz leicht durch Antippen bedienen, auch wenn man Handschuhe trägt. Die 1050 sw ist ab Ende September für 329 Euro zu kaufen.
Auch Pentax wartet mit einer ähnlichen Kamera auf. Man kann mit der Optio W 60 bei einer Tiefe von vier Metern bis zu zwei Stunden unter Wasser bleiben, sie ist einsetzbar bei Minusgraden bis zu 10 Grad. Das Modell kostet 279 Euro. Nikon dagegen bietet eine Kamera mit GPS. Die Coolpix gibt es in verschiedenen Versionen, Preis je nach Ausstattung.
Fujifilm zeigt einen neuen Prototyp einer 3D-Digitalkamera, die dreidimensionale Fotos und Videos erstellen kann. Mit der Neuentwicklung würden gleichzeitig zwei Aufnahmen derselben Szene mit verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht. Wann der Typ serienreif wird, ist unklar.