Messe: Liegerad, E-Bike und Faltrad sind im Trend
Die neuen Räder bestechen durch Technik und Leichtigkeit.
Köln. Wartungsarm, bequem und leichtgängig sollen sie sein, gut aussehen - und vor allem kein Benzin verbrauchen. Liegeräder, E-Bikes, Falträder, Sport- und Cityräder aller Art fahren von Donnerstag an wieder bei der internationalen Fahrradmesse Ifma in Köln vor.
Knapp 500 Anbieter zeigen vier Tage lang ihre Neuheiten bei Mountainbikes, Renn- und Tourenrädern, präsentieren Modelle für Damen und Kids sowie Spezialräder wie Liegeräder oder Tandems.
Als Weltneuheit präsentiert der europäische Marktführer für Liegeräder ein vollgefedertes und faltbares Liege-Dreirad. Für den "Scorpion fs" sei erstmals Technik aus dem Autobau integriert worden, was auch ein komfortables Fahren auf Wald- und Feldwegen ermögliche, erklärt Geschäftsführer Paul Hollants.
Das Modell, das im Frühjahr 2009 in den Handel komme, könne auch mit einem Elektro-Hilfsmotor ausgerüstet werden. Binnen 60 Sekunden lasse sich das Liegerad, das rund 3300 Euro kostet, zusammenlegen und auch im Kofferraum eines Kleinwagens unterbringen.
Vor allem E-Bikes - also Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor - boomen, sagt Branchenexperte Gunnar Fehlau. "Die sahen früher ein bisschen nach Reha aus, sind jetzt aber cool designed und ein Renner." Die echten Neuerungen steckten dabei im Inneren: "Die Elektronik und die Akku-Technologie verbessern sich laufend."
Zudem sind Leichtgewichte gefragt: Trekkingräder, die weniger als elf Kilogramm auf die Waage bringen oder ein nur neun Kilo leichtes Faltrad mit Rennrad-Technik sind bei der Messe mit von der Partie. Für Klappräder sehen Branchenexperten eine wahre Renaissance: "Bei den Falträdern erleben wir einen unglaublichen Boom mit zweistelligen Wachstumsraten", sagt ein Hersteller aus Hoya bei Bremen.
Auch den weniger Sportlichen will die Industrie aufs Rad helfen - etwa mit einem Tandem, bei dem das Aufsitzen über einen tiefen Durchstieg und das Strampeln über einen kräftigen E-Motor erleichtert wird. Beim Zubehör stehen eine neue LED-Leuchttechnik oder eine Getriebeschaltung, die auch im Stand funktioniert, im Mittelpunkt.
Die Trendfarbe der kommenden Saison ist weiß, sagt Fehlau vor Start der Ifma, die in dieser Form letztmalig ihre Tore öffnet - nach Jahren im Rückwärtsgang bei den Anbieterzahlen. 2007 waren noch 650, im Jahr 2006 rund 750 Aussteller gekommen. Im nächsten Jahr fällt die Ifma aus, ab 2010 wird sie aus "Synergiegründen" mit der Motorradmesse Intermot zusammengelegt. Ein Hersteller beklagt: "Eine sehr traurige Entscheidung".