Auf versteckte Kosten achten - Tipps zur Wahl des Girokontos

Düsseldorf (dpa/tmn) - Will man ein Konto eröffnen, hat man die Qual der Wahl. Angebote erstrecken sich vom einfachen Online-Konto bis hin zum Rundum-Sorglos-Paket. Worauf kommt es bei der Auswahl wirklich an?

Auf was können Verbraucher verzichten, auf was eher nicht?

Ohne eigenes Girokonto geht im täglichen Leben fast nichts mehr. Das hat inzwischen auch die Politik erkannt. Die EU legte vor kurzem eine Richtlinie vor, nach der die Banken keinem Kunden mehr ein Girokonto verweigern dürfen. Doch vor der Eröffnung eines Kontos empfiehlt es sich, die Angebote zu prüfen. Denn Banken buhlen mit den unterschiedlichsten Konditionen um Kunden. Fest steht: Das eine Konto für jedermann gibt es nicht.

„Man sollte vor allem die Kosten vergleichen“, rät Julia Topar, Sprecherin des Bundesverbands deutscher Banken in Berlin. Denn selbst das vermeintlich kostenlose Angebot hat manchmal versteckte Kosten. Deswegen lohnt sich der Blick ins Kleingedruckte. Was kostet etwa das Geldabheben im Ausland oder die Überweisung? Teilweise seien etwa die kostenlosen Überweisungen begrenzt, erklärt Annabel Oelmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Eine weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl zwischen einer Filial- und einer Direktbank. „Die Direktbank ist oft die günstigere Alternative“, sagt Finanzexpertin Sigrid Herbst von der FHM-Finanzberatung in Frankfurt am Main. Doch gerade ältere Menschen, die nicht mit dem Internet umgehen könnten, sei der persönliche Kontakt in einer Filiale vor Ort wichtig, ergänzt Verbraucherschützerin Oelmann.

Wichtig ist zudem die Überlegung, wie viele Geldautomaten man in der Nähe benötigt und ob es vielleicht verzichtbar ist, den nächsten zu Fuß erreichen zu können. Ein möglichst weitläufiges Netz sei aber von Vorteil, denn Geldabheben außerhalb der eigenen Gruppe kostet Gebühren, gibt Herbst zu bedenken. Deswegen sollte man sich anschauen, zu welcher Gruppe die favorisierte Bank gehört.

Die CashPool-Banken, dazu gehören Sparda oder Targo, bieten bundesweit etwa 2900 Geldautomaten an. Die Cashgroup, zu der etwa die Postbank oder die Deutsche Bank gehören, besitzen 9000 Automaten. Weit mehr Möglichkleiten zum Geldabheben bieten die Volks- und Raiffeisenbanken mit bundesweit rund 19 450 Automaten, die Sparkassen kommen auf etwa 25 700 Automaten.

Für einige ist vielleicht auch der Dispositionskredit nötig. „Man ist ein bisschen flexibler mit dem Dispo. Man muss ihn ja nicht in Anspruch nehmen“, sagt Topar. Allerdings sollte man auf jeden Fall die Konditionen vergleichen, denn die Zinssätze sind mitunter recht hoch. Nur wer den Dispo ohnehin nie nutze, könne auch einen Zinssatz von 14 Prozent akzeptieren, ergänzt Oelmann.

Eine Kreditkarte ist vor allem bei Reisen ins Ausland fast unverzichtbar. „Bei den meisten Online-Banken ist die Kreditkarte kostenlos dabei“, sagt Oelmann. Allerdings sei dies häufig mit einem Mindestumsatz verknüpft. In Filialbanken bezahle man meistens von vornherein für eine Kreditkarte.