Berufsunfähigkeitsversicherung: Sieben Schritte zum passenden Schutz

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein Muss — aber wie schließt man einen solchen Vertrag eigentlich ab? In sieben Schritten zum passenden Schutz.

<h2>Schritt 1: Wie hoch soll die Berufsunfähigkeitsrente sein?

Am Anfang steht die Frage, wie viel Berufsunfähigkeitsrente man im Ernstfall überhaupt benötigt. Abgesichert werden sollte mindestens 80 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens. Aber meist ist gar nicht erforderlich, die gesamte Summe über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abzusichern. Zum einen erhalten Sie vielleicht eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Um das in Erfahrung zu bringen, wenden Sie sich an den gesetzlichen Rentenversicherungsträger, der Ihnen mitteilen kann, wie hoch Ihre Ansprüche unter Umständen sein können. Auch viele Arbeitgeber leisten bei Berufsunfähigkeit eine Zusatzrente im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge.

Auf folgende Faktoren kommt es bei der Berechnung der Prämie an. Entscheidend sind vor allem

- die Höhe der vereinbarten Rente,
- das Alter,
- der Beruf,
- das Geschlecht sowie
- der Gesundheitszustand.

Nach der Dateneingabe, sieht man, in welcher Preisspanne sich der Versicherungsschutz bewegt. Vor allem bei Vorerkrankungen ist mit Zuschlägen zu rechnen, die bis zu 100 Prozent ausmachen können.

Egal, ob Zuschläge oder „nur“ die reguläre Prämie fällig wird: Man sollte in der Lage sein, die fällige Prämie dauerhaft zahlen zu können. Denn auch, wenn bei Zahlungsschwierigkeiten der Schutz eine Zeit lang aufrechterhalten werden kann, irgendwann wird er verloren sein, wenn die Prämie nicht gezahlt wird. Besonders ärgerlich dabei: Die eingezahlten Beiträge wären dann verloren. Deshalb sollte man seinen gesamten „Versicherungsbestand“ regelmäßig überprüfen — vielleicht ergeben sich dabei Ersparnisse durch Tarif- oder Versichererwechsel oder Kündigung überflüssiger Verträge, um dadurch eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu „refinanzieren“.

Bei der Entscheidung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist es besonders wichtig, einen überdurchschnittlichen Versicherer zu wählen. Er sollte faire Versicherungsbedingungen bieten und auf Dauer günstige Prämien garantieren. Auch wichtig ist der Umgang mit den Versicherten, wenn der Versicherungsfall eintritt. Alle diese Kriterien sind für die einzelnen Versicherer im Biallo.de-Vergleichsrechner auf Basis der Bewertungen unseres Partners - des unabhängigen Analysehauses Morgen und Morgen - hinterlegt und bewertet. Zudem zeigen wir in unserem Vergleichsrechner nur die Tarife von Anbietern, die mindestens vier der fünf möglichen Sterne im Gesamt-Rating bekommen haben.

Bei jedem Antrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind Gesundheitsfragen zu beantworten. Sie werden damit vom Versicherer einer Gesundheitsprüfung unterworfen. Nehmen Sie die Beantwortung der Gesundheitsfragen nicht auf die leichte Schulter, Falschangaben — auch unabsichtliche — können dazu führen, den einmal vereinbarten Versicherungsschutz wieder zu verlieren. Es hat sich in der Praxis bewährt, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die Krankengeschichte aufzurollen und zu dokumentieren. Diese Dokumentation können Sie vervielfältigen und jedem Antrag beifügen.

Da bedingt durch das Alter, den Beruf, den Gesundheitszustand oder andere Faktoren das Risiko ist, dass man einen Vertrag nicht bzw. nur zu schlechteren Konditionen bekommt, umso mehr Anfragen sollte man parallel stellen. Denn: Wurden Sie einmal von einem Versicherer abgelehnt, ist das in weiteren Anträgen anzugeben. So sinken die Chancen auf bezahlbaren BU-Schutz gen Null.

Tipp: Achten Sie bei jedem Versicherer darauf, dass der Vertrag

- so lange wie möglich läuft,
- die einmal vereinbarte Rente angepasst werden kann,
- es nur kurze Karenzzeiten gibt und
- die Überschüsse für niedrige Beiträge sofort verrechnet werden.

Ist der richtige Versicherer und passende Tarif gefunden, können Sie den Vertrag abschließen. In der Praxis stehen viele Versicherte dann vor dem Problem, dass Sie den gewünschten Top-Schutz bekommen könnten, der aber zu teuer ist. In diesem Fall gibt es einige Optionen, die Prämie zu senken. Zum einen besteht die Möglichkeit, die Risikozeit des Vertrages zu verkürzen. Das bedeutet: Sie sind z.B. „nur“ bis zum 60. Geburtstag gegen das Risiko versichert, berufsunfähig zu werden. Werden Sie vorher berufsunfähig, muss die Versicherung aber bis zum 65. Geburtstag zahlen. Wer nach dem 60. Geburtstag berufsunfähig wird, geht leer aus. Auch die Umstellung der Zahlungsweise ist eine Möglichkeit, die Kosten zu senken. Zahlt man die Prämie für die Berufsunfähigkeitsversicherung jährlich, spart das bis zu fünf Prozent Prämie. Daneben ist auch die Auswahl eines kostengünstigeren Tarife! s für Einsteiger eine Möglichkeit, die Prämie zu senken. Allerdings sollte dann schriftlich vereinbart werden, zu einem späteren Zeitpunkt in einen leistungsstärkeren Tarif wechseln zu können — und zwar ohne Gesundheitsprüfung.