Die Luft wird dünner - Was Aktionäre jetzt wissen sollten

Düsseldorf (dpa/tmn) - Erst neue Rekorde, dann wieder Verluste - der Deutsche Aktienindex Dax schlägt derzeit Kapriolen. Und auch an anderen großen Börsenplätzen sind die Kursausschläge groß. Wie Anleger sich jetzt verhalten sollten - dazu hier einige Expertentipps.

An den Börsen geht es derzeit auf und ab. „Das zeigt, dass die Lage nach wie vor sehr fragil ist“, sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf. Allerdings gilt auch: „Wenn Sie Kapital bilden wollen, müssen Sie ein wenig Risiko in Kauf nehmen.“

In diesem Jahr haben sich die Aktienmärkte grundsätzlich positiv entwickelt. „Anleger, die jetzt einsteigen, sollten daher bedenken, dass die Luft allmählich dünner wird“, erklärt Kurz. Dennoch seien Aktien grundsätzlich ein gutes Investment, weil Anleger damit in der Regel langfristig Gewinne machen könnten. „Bei Zinsprodukten wie dem Tagesgeldkonto liegen Sie derzeit in der Regel unter der Inflationsrate.“ Das heißt: Das Ersparte verliert nach und nach an Wert. Drei Tipps des Experten für Aktionäre:

Aktien gut auswählen: Vor der Investition sollten Anleger sich das Unternehmen genau anschauen. „Es ist wichtig, dass Sie das Geschäftsmodell verstehen, um die Aussichten und Chancen der Firma einschätzen zu können“, sagt Kurz. „Wenn Sie dann noch auf Titel setzen, die eine Dividende ausschütten, haben Sie außerdem einen jährlichen Ertrag.“

Geld verteilen: Nicht alle Eier in einen Korb legen - das ist eine alte Börsenweisheit. Wer sein Geld in verschiedene Aktien aus unterschiedlichen Branchen und am besten noch aus anderen Ländern steckt, verringert sein Risiko. Denn Verluste der einen Aktie können unter Umständen mit den Gewinnen anderer Titel ausgeglichen werden. „Wem die Auswahl zu mühsam ist, der kann auch Fonds kaufen“, erklärt Kurz. „Da übernehmen Manager die Auswahl.“

Depot prüfen: Anders als ein Tagesgeld- oder ein Festgeldkonto erfordern Aktien ein wenig Arbeit. „Ich muss schon bereit sein, immer mal wieder einen Blick in das Depot zu werfen“, erläutert Kurz. Denn nur so könnten Aktionäre auf Kursentwicklungen reagieren. Wer nicht ständig die Entwicklung im Blick behalten will, kann sogenannte Stopp-Loss-Orders aufgeben. Dann werden die Titel automatisch verkauft, wenn ein bestimmter Kurs unterschritten wird.