Eigene Ziele festlegen - So finden Anleger passende Produkte
Stuttgart (dpa/tmn) - Finanzberater sind in der Regel nicht unabhängig. „Beratungsgespräche sind eigentlich Verkaufsgespräche“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.
Kunden sollten daher Vorschläge und Anlageangebote immer kritisch prüfen.
Nach einer Studie der Verbraucherzentralen passen die Produkte oft nicht zum Bedarf der Kunden. Drei Tipps wie Anleger passende Geldanlagen finden:
Bedarf ermitteln: Rücklagen bilden, Altersvorsorge aufbauen, Kinder absichern - bei der Geldanlage gibt es unterschiedliche Ziele. „Je nach Ziel sind unterschiedliche Produkte geeignet“, sagt Nauhauser. Wer zum Beispiel eine Rücklage aufbauen will, sollte auf sichere Zinsprodukte setzen. Bei einer langfristig angelegten Altersvorsorge hingegen seien renditestarke Anlagen wie zum Beispiel börsengehandelte Aktienfonds besser geeignet.
Kosten beachten: Ausgabeaufschlag, Verwaltungsvergütung, Depotgebühr - auch Geldanlage kostet Geld. „Oft sprechen Berater darüber aber nicht gerne“, sagt Nauhauser. Doch Kosten schmälern die Rendite. Ein Beispiel: „Werden 100 Euro monatlich in eine fondsgebundene Rentenversicherung angelegt, werden davon 7 Euro Verwaltungskosten abgezogen und noch einmal 4 Euro Abschlusskosten“, sagt der Finanzexperte. „Von den 100 Euro werden also etwa 89 Euro angelegt.“ Daher sollten Anleger nach günstigen Produkten suchen.
Kritisch bleiben: Empfehlungen sollten Kunden immer gut prüfen. Passt das Angebot? Stimmen die Konditionen? „Fragen Sie auch nach den Provisionen“, rät Nauhauser. „Wenn ein Berater darüber keine Auskunft geben will, sollten Sie sich einen anderen suchen.“ Auch wenn ein Berater eine bestimmte Marktlage zur Grundlage für seine Empfehlung macht, ist Skepsis angebracht. „Eine Anlageempfehlung sollte immer die Bedürfnisse des Kunden berücksichtigen, nicht bestimmte Erwartungen von Marktteilnehmern.“