Festgeldanlage braucht mehr als hohe Zinsen
Einlagensicherung, Zinseszinseffekt und Ablauf-Ende sind wichtige Faktoren für die Entscheidung.
Düsseldorf. Schlechte Zeiten für Anleger: Die Sparzinsen sind mickrig, die Börsen launisch. Außerdem bangen nicht wenige Sparer um ihre Einlagen, denn europaweit wanken zahlreiche Banken. Wo findet man in diesem Umfeld noch sichere Geldanlagen mit akzeptabler Rendite?
Verbraucherschützer raten sicherheitsorientierten Sparern, auf feste Zinsen zu setzen: „Festgeld garantiert sichere, planbare Zinsen und verursacht keine Kosten“, sagt Christoph Hommel von der Verbraucherzentrale Nürnberg. Wegen des Zinstiefs empfiehlt Hommel, sich nicht länger als vier Jahre zu binden. Der Zinsvergleich via Internet zeigt: Topanbieter bieten Renditen oberhalb der Inflationsrate von derzeit 1,9 Prozent.
So schreiben die niederländische Direktbank Moneyou und die Bank of Scotland für einjähriges Festgeld 2,75 Prozent bzw. 2,6 Prozent Zinsen gut. Bei zwei Jahren Laufzeit gewähren die deutschen Töchter türkischer Banken, Deniz und Oyak Anker Bank 3,0 Prozent, bzw. 2,9 Prozent Zinsen, und die Bank 11 zahlt für drei Jahre sogar 3,4 Prozent Zinsen.
Einlagensicherung: Sparer sollten neben hohen Zinsen unbedingt auf Kapitalsicherheit achten. Die genannten Banken etwa gehören zu ausländischen Mutterkonzernen, manche dieser Tochterfirmen sitzen nicht in Deutschland. Ist das Geld dort sicher? „Ja, bis 100 000 Euro greift die gesetzlich vorgeschriebene Einlagenhaftung europäischer Banken“, sagt Hommel.
Zinseszinseffekt: Festgelder unterscheiden sich in der Art der Zinszahlung, zum Beispiel wann und wie oft Erträge gutgeschrieben werden und wohin der Betrag fließt. „Der Zinseszinseffekt ist höher, wenn die Wertstellung monatlich statt jährlich erfolgt“, erklärt der Verbraucherschützer. Beispiel: Die Credit Europe Bank überweist bei siebenjähriger Laufzeit monatlich Zinsen aufs Tagesgeldkonto, auf das es 1,5 Prozent Zinsen gibt. Bei einem Anlagebetrag von 20 000 Euro und vier Prozent Festgeldzins erhöht sich dadurch das Sparergebnis von 5600 auf 5898 Euro.
Ablauf-Ende: Um Renditeeinbußen zu vermeiden, sollte man sich informieren, was am Sparende mit dem Geld geschieht. Manche Banken legen es automatisch für die gleiche Zeitspanne zu den dann gültigen Konditionen wieder an, andere überweisen es auf das unverzinste Girokonto — in beiden Fällen lauern Zinsverluste. Tipp: Bereits bei Vertragsabschluss vereinbaren, was am Sparende mit dem Geld geschehen soll.