Goldpreis-Rutsch: Anleger sollten gelassen bleiben
Stuttgart (dpa/tmn) - Der Goldpreis stürzte in den vergangenen Tagen spektakulär nach unten, jetzt erholt er sich langsam wieder. Anleger bleiben am besten gelassen.
Anleger sollten sich vom aktuellen Goldpreisrutsch nicht irritieren lassen. Der Goldpreis unterliege stets Schwankungen, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Der Goldpreis ist keine Einbahnstraße, sondern eine Fieberkurve, die die Sorgen der Anleger in die Stabilität der Währungen widerspiegelt.“ Das sollten sich Anleger immer bewusst machen. Momentan scheine die im Zuge der Euro-Schuldenkrise aufgekommene Skepsis gegenüber den Währungen abzunehmen, daher sinke der Goldpreis. Das kann sich aber schon bald wieder ändern. „Das kann man heute nicht sagen, wie es sich weiterentwickelt.“
Seit Donnerstag (11. April) ist der Goldpreis um etwa 15 Prozent gesunken. Am Dienstag (16. April) erholte sich er sich leicht: Am Morgen kostete eine Feinunze (etwa 31 Gramm) 1370,84 Dollar. In der Nacht war der Goldpreis noch zeitweise auf 1322,43 Dollar abgerutscht und damit auf den tiefsten Stand seit etwa drei Jahren.
Nauhauser empfiehlt Gold auch weiterhin als Teil des Portfolios - als Gegengewicht zu anderen Anlagen. „Weil sich der Goldpreis nicht so verhält wie andere Wertpapiere.“ Damit trage Gold zur Risikominderung des Gesamtportfolios bei. Wer einen gewissen Prozentsatz seines Depots in Gold anlegen will, sollte das auch trotz des derzeit niedrigen Preises tun. „Es bringt nichts, sich vom Markttrend verunsichern zu lassen“, sagt Nauhauser. Der einzig sinnvolle Weg für Anleger sei, diversifiziert zu investieren - also das Risiko auf verschiedene Anlageformen zu streuen.
Gold habe in der Vergangenheit langfristig betrachtet die Kaufkraft erhalten, erklärt Nauhauser. Die Nachteile von Gold liegen darin, dass es keine Zinsen bringt, und die Preise stark im Wert schwanken. Weil Gold in US-Dollar gehandelt wird, ergeben sich zusätzlich Chancen und Risiken - je nach Wechselkurs.