Immobilien-Kredit: So sparen Sie bei der Hausfinanzierung

Bei der Finanzierung des Eigenheims bauen viele Familien auf ihre Hausbank. Das häufig angebotene Standarddarlehen ist jedoch selten optimal. Wer die wichtigsten Grundregeln kennt, kann deutlich mehr rausholen.

Düsseldorf. Bevor Sie ein Auto oder einen Fernseher kaufen, führen Sie in der Regel umfangreiche Produkt- und Preisvergleiche durch. Bei der Wahl des Immobiliendarlehens nehmen es viele Familien häufig nicht so genau. Oft fehlt die Zeit oder das Interesse, sich mit Finanzierungfragen zu beschäftigen und das Darlehen optimal an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Aus Bequemlichkeit greifen Familien gern zum erstbesten Angebot der Hausbank und verschenken so viele Tausend Euro. Fünf einfache Erfolgsregeln helfen, die Familienkasse zu entlasten:

1. Zinsen vergleichen

Familien verfügen in der Regel nicht über den gleichen finanziellen Spielraum wie Singles oder Paare ohne Kinder. Bei der Immobilienfinanzierung kommt es daher auf jedes Zehntel an, schließlich sind die Kreditsummen oft sehr hoch. Ein ausgiebiger Zinsvergleich hilft, viel Geld zu sparen. So zahlt eine Familie mit einem Baudarlehen zu 2,5 Prozent Zinsen bei einer Kreditsumme von 200.000 Euro und zwei Prozent Anfangstilgung binnen zehn Jahren gut 10.500 Euro weniger an Zinsen gegenüber einem Darlehen zu 3,1 Prozent Sollzins.

2. Flexibel finanzieren

Familien benötigen flexible Rahmenbedingungen bei der Immobilienfinanzierung. So profitieren Eltern von einer Erhöhung des Tilgungssatzes während der Laufzeit, etwa wenn ein Kind außer Haus geht und der finanzielle Spielraum größer wird. Wichtig ist, dass Sie sich verschiedene Kreditvarianten erläutern lassen und auf Kreditextras wie kostenlose Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel während der Laufzeit und die Einbeziehung von KfW-Darlehen pochen.

Tipp: Viele Städte und Gemeinden bieten spezielle Familiendarlehen.

3. Anfangstilgung optimieren

Familien starten ihre Immobilienfinanzierung gern mit einem Prozent Anfangstilgung. Das hält zwar die monatliche Kreditbelastung in Grenzen, erhöht aber die Kreditlaufzeit und die anfallenden Zinsen deutlich. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen gilt es, den finanziellen Vorteil in eine schnellere Schuldentilgung zu investieren. Beispiel: Wenn Sie bei einem Kreditzins von 2,5 Prozent statt mit ein mit zwei Prozent Anfangstilgung einsteigen, verkürzen Sie bei einem 100.000-Euro-Kredit die Laufzeit um rund 17 Jahre. Die Kosten halten sich mit weniger als 100 Euro pro Monat in Grenzen.

Tipp: Verschiedene Tilgungspläne erstellen lassen!

4. Zinsbindung verlängern

Banken ziehen lange Zinsbindungen oft nicht in Betracht. Dabei ist gerade für Familien hohe Planungssicherheit wichtig. Lange Zinsbindungsfristen empfehlen sich besonders bei geringem Eigenkapital oder wenn die Immobilienfinanzierung mit niedriger Anfangstilgung startet. Die Zinsaufschläge für 15- oder 20-jährige Darlehen betragen oft nur wenige Zehntel. Auf keinen Fall sollten Familien auf dauerhaft niedrige Zinsen hoffen und deswegen kurze Laufzeiten bevorzugen. Steigen die Zinsen, riskieren sie bei fehlender Liquidität die komplette Immobilie, zumindest aber eine erhebliche Verteuerung der Anschlussfinanzierung.

5. Finanzspielraum belassen

Fußbodenheizung, edle Armaturen, Luxusküche: Das Traumhaus soll keine Wünsche offen lassen — mit Folgen für den Kaufpreis. Zwar erweitert das Zinstief den Finanzierungsspielraum, dennoch sollten Familien die Finanzierung nicht auf Kante nähen. Die Darlehensrate sollte 30 bis 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens nicht übersteigen. Andernfalls können bereits kleine Einkommensengpässe, etwa bei längerer Krankheit oder Arbeitslosigkeit, den Eigenheimtraum ins Wanken bringen.