Jeder Zweite holt Bargeld nur am Automaten
Frankfurt/Main (dpa) - Jeder zweite Bundesbürger (52 Prozent) besorgt sich sein Bargeld ausschließlich am Bankautomaten. Nur noch jeder Zehnte nutzt den direkten Kontakt mit einem Angestellten am Bankschalter, wie aus einer Studie der Deutschen Bundesbank hervorgeht.
Bis in die 1970er Jahre sei der Schalter der einzig mögliche Abhebeort gewesen. Heute sei er vor allem bei älteren Menschen mit niedrigem Einkommen und Bildungsgrad beliebt: 68 Prozent der über 65-Jährigen holen sich ihr Bargeld ausschließlich am Schalter, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es nur sechs Prozent. Das Fazit der Bundesbank: „Je jünger die Befragten sind, desto eher tendieren sie dazu, gar nicht mehr an den Schalter zu gehen.“
Die Bundesbank ist überzeugt: Langfristig gewinnen alternative Abhebeorte etwa in Lebensmitteldiscountern oder Tankstellen an Bedeutung. An der Beliebtheit von Bargeld wird sich nach Angaben der Bundesbank auf mittlere Sicht zwar nichts ändern. Der langsame, aber stetige Trend, im Handel immer häufiger mit Karte statt Bargeld zu bezahlen, werde sich aber fortsetzen. Zudem könne sich langfristig die Bedeutung innovativer Instrumente - etwa Zahlungen mittels Handy oder Fingerabdruck - aus der Nischenanwendung heraus entwickeln. Das führt nach Überzeugung der Bundesbanker dazu, dass in Deutschland weniger Bargeld abgehoben wird.