Kosten mindern die Rendite - Passive Fonds können sich lohnen
Stuttgart (dpa/tmn) - Geldanlagen gibt es nicht umsonst. In der Regel müssen Kunden für Finanzprodukte Gebühren zahlen. Allerdings gibt es durchaus Kostenunterschiede bei den Fondanbietern.
Die Art des Fonds kann sich auf die Höhe der Kosten auswirken. „Bei Fonds haben Sie die Wahl zwischen aktiv gemanagten und passiven, börsengehandelten Indexfonds“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Während bei gemanagten Fonds oft bis zu zweieinhalb Prozent an Kosten pro Jahr fällig werden, sind diese bei den passiven Fonds, den sogenannten ETFs, oft nur ein Zehntel so hoch. „Das macht sich bei der Rendite deutlich bemerkbar“, sagt Nauhauser.
Eine Beispiel: Ein Anleger investiert 10 000 Euro in einen Aktienfonds und bleibt zehn Jahre dabei. In dieser Zeit entwickeln sich die Aktien inklusive Dividende mit einem durchschnittlichen Wertzuwachs von 5,5 Prozent pro Jahr. „Bei einem gemanagten Fonds müssen Sie hier jährlich etwa 1,5 Prozent abziehen“, erklärt der Finanzexperte. Die Rendite sinkt also auf 4,0 Prozent. Der Anleger hat nach zehn Jahren insgesamt etwa 14 802 Euro zur Verfügung.
Verlangen die Fondsgesellschaften zusätzlich Erfolgsprämien, sogenannte Performance Fees, bleibt noch weniger übrig. „Ich halte Performance Fees für Betrug, weil niemand seriös überdurchschnittliche Erträge versprechen kann, und weil sie auch dann verlangt werden, wenn der Manager einfach nur Glück hatte“, erklärt Nauhauser.
Diese Gebühren werden fällig, wenn der Fonds bestimmte, von der Fondsgesellschaft selbstgesteckte Ziele erreicht. „Fondsmanager können aber genauso wenig die Zukunft vorhersehen wie wir“, sagt Nauhauser. „Deshalb fahren Anleger mit ETFs auch besser.“ Bei einem ETF werden nur etwa 0,2 Prozent an Kosten fällig. Die Rendite sinkt in dem Beispiel also auf 5,3 Prozent jährlich, was nach zehn Jahren etwa 16 760 Euro ergibt.