Programme für Papierkram: Steuererklärung am PC
Die elektronische Hilfe leistet meist gute Dienste. Bei schwierigen Fällen kann es jedoch Probleme geben.
Düsseldorf. Ganz einfach soll es sein, seine Einkommensteuererklärung am PC selbst zu machen. Das versprechen zumindest die Hersteller von entsprechenden Programmen — Musik in den Ohren der Steuerzahler, denen Papierkram ein Graus ist. Gute Dienste leisten fast alle Programme. Das hat die Computerzeitschrift „Chip“ (Ausgabe 3/2014) bei einem Test herausgefunden. Unterschiede gibt es nur noch im Detail: Manche übersetzen Fachchinesisch besser in Alltagsbegriffe oder unterstützen Anfänger mit erklärenden Videos. Bei anderen gibt es eine etwas übersichtlichere Struktur.
„Grundsätzlich docken die Programme an die elektronischen Formulare von Elster an“, erklärt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Der Name Elster steht für elektronische Steuererklärung, aufgebaut wurde das System von der Finanzverwaltung. Auch die Programme der kommerziellen Anbieter liefern ihre Daten letztlich auf diesem Wege ab.
Besonders sparsame Steuerzahler können ihre elektronische Steuererklärung auch direkt und kostenlos beim Finanzamt einreichen. Dafür gibt es zwei Wege: Im Verfahren Elster 1 füllt man die Formulare bei ElsterOnline im Netz oder mit Hilfe des Programms ElsterFormular aus, druckt sie aus und schickt sie unterschrieben ans Finanzamt.
Das Verfahren Elster 2 funktioniert ähnlich, nur ohne Ausdruck und Unterschrift, die Daten werden komplett per Internet übermittelt. Vorher müssen Nutzer ein elektronisches Zertifikat beantragen.
Wer ElsterOnline oder ElsterFormular für seine Steuererklärung nutzt, muss allerdings auch ein bisschen Fachwissen mitbringen. Denn Unterstützung, zum Beispiel in Form von Steuerspar-Tipps oder ausführlichen Erläuterungen, gibt es dort nicht. Das ist bei den kostenpflichtigen Programmen anders. Einen Steuerberater ersetzen sie aber nicht, sagt Isabel Klocke.
Selbst mit einem erfahrenen Nutzer stoßen die Standardprogramme aber an ihre Grenzen, wenn der Steuerfall etwas komplexer wird. „Wer mit Immobilien, Kindern oder pflegebedürftigen Eltern zu tun hat, sollte lieber zu den besser ausgestatteten „Pro“-Versionen der Programme greifen“, raten die Tester von „Chip“. Diese besser ausgerüsteten Ausgaben kosten 25 bis 45 Euro und damit rund zehn Euro mehr als die jeweiligen Basisversionen.