Stiftung Warentest Risikolebensversicherungen: Was beim Abschluss wichtig ist
Berlin (dpa/tmn) - Bei Risikolebensversicherungen gilt als Grundsatz: Die Versicherungssumme sollte hoch genug sein. Schließlich will man mit der Police im Todesfall seine Angehörigen finanziell absichern.
Als Faustregel empfiehlt die Stiftung Warentest, das Bruttoeinkommen pro Jahr mit dem Drei- bis Fünffachen zu multiplizieren. Wer ein Darlehen laufen hat, sollte dies zusätzlich oben drauf rechnen. Verdient ein Hauptverdiener also zum Beispiel pro Jahr 50 000 Euro, so sollte die Versicherungssumme bei 250 000 Euro liegen. Hat er ein Darlehen über 25 000 Euro aufgenommen, wären es 275 000 Euro.
Bei der Suche nach einer geeigneten Police sollten Verbraucher vor allem die Preise vergleichen. Denn diese variieren stark, und teure Verträge kosten mitunter dreimal so viel wie günstige - ohne dass das für den Kunden große Vorteile hätte, wie die Stiftung für ihre Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 06/2017) ermittelt hat. Ein Vergleich der Leistungen sollte also erst an zweiter Stelle folgen.
Die Versicherer verlangen häufig Aufschläge für Risikofaktoren - dabei ist der Gesundheitszustand wichtig. Aber auch gefährliche Berufe, das Alter und das Gewicht können die Höhe der Beiträge beeinflussen. Besonders teuer wird es für Raucher - für sie sind die Beiträge laut „Finanztest“ mitunter dreimal so hoch. Bei gefährlichen Hobbys verlangen einige Versicherer keinen Zuschlag - andere schon.
Wichtig ist, beim Beantworten der Fragen im Antrag nichts zu verschweigen, um den Versicherungsschutz nicht zu riskieren. Außerdem sollte die Police eine sogenannte Nachversicherungsgarantie haben, mit der sich die Versicherungssumme erhöhen lässt, rät die Stiftung. In der Regel können Versicherte jedoch nur bei einem konkreten Anlass die Versicherungssumme anpassen. Als Gründe zählen meist Ereignisse wie Hochzeit, Geburt eines Kindes oder eine Gehaltserhöhung. Nur bei wenigen Versicherern sei eine Anpassung auch ohne Anlass möglich.